Die in Orlando ansässige Kopfhörer-Manufaktur Clear Tune Monitors produziert Universal- und Custom-Fit In-Ears für Toningenieure und Musik-Stars. Mit dem zuletzt von uns getesteten 3-Wege-In-Ear-Monitor CTM CE320 zeigte der auf dem heimischen Markt seit Jahren erfolgreiche Hersteller bereits, dass er sich mit seinen Produkten nicht nur an professionelle, sondern auch an audiophile Nutzer richtet. Mit dem neuen True-Wireless-Modell CTM Explore P2 möchte man nun ein weiteres Segment am europäischen Markt erschließen.
Nach unserer offenkundigen Begeisterung für den CE320 waren wir naturgemäß höchst gespannt, was der mit einem Preisschild von 119 Euro versehene TWS-Kopfhörer CTM Explore P2 im Hörtest wie auch in der Praxis so anzubieten hat.
Bauweise und Lieferumfang des CTM Explore P2
Der hier getestete CTM Explore P2 ist mit seinen fast lächerlich geringen 3,5 Gramm pro Ohrstück als federleichter, geschlossener True-Wireless-In-Ear-Kopfhörer konzipiert. Designtechnisch kommt das hochkompakte Modell mit Kunststoff-Korpus im dezenten Schwarz mit grau kontrastierenden Multifunktion-Buttons und Seitenmarkierungen daher. In Inneren jedes der beiden Hörer werkelt ein sechs Millimeter großer dynamischer Full-Range-Treiber. Außerdem verfügen beide Ohrhörer jeweils über ein integriertes Mikrofon zwecks Nutzung als kabelloses Headset.
Das neben einem entsprechenden Ladekabel und Wechsel-Eartips aus Silikon in drei verschiedenen Größen im Lieferumfang enthaltene Ladecase ist mit einem USB-C-Anschluss ausgestattet, verfügt über ein ebenso schlichtes, komplett schwarzes Äußeres mit grauem CTM-Schriftzug und LED-Ladestands-Anzeige und ist ebenfalls aus Kunststoff gefertigt. Hörer wie Ladeetui machen auf den ersten Blick einen nicht ganz so wertigen Eindruck wie manches Mitbewerber-Modell. Dass das aber mal so rein gar nichts heißen muss, wissen wir nicht zuletzt spätestens seit dem Test des CTM CE320. Und so darf man gespannt sein, was der Proband in Sachen Klangleistung und Praxistauglichkeit drauf hat.

Bluetooth, Akku und Funktionalität
Der True-Wireless-Kopfhörer CTM Explore P2 funkt auf dem Bluetooth-5.0-Standard und unterstützt dabei sowohl den SBC-Audio-Codec als auch das hochauflösende AAC-Format, aptX ist wiederum nicht an Bord. Mit einer bei ‚freier Bahn‘ stabilen Drahtlos-Connection bis maximal zehn Meter liegt der Proband zudem im marktüblichen Schnitt. Nur massiv ausgeführte Wände hat der kleine Knopf im Ohr nicht ganz so gerne, wie die Praxis zeigt.

Mit den in den Hörern verbauten, langlebigen 50-mAh-Akkus bringt es der Testkandidat mit einer Ladung bereits auf sechs Stunden kabellose Musikwiedergabe. Mit vier zusätzlichen Ladungen im mitgelieferten, 750 mAh starken Lade- und Transportcase schafft es das kleine Powerhouse insgesamt sogar auf bis zu 24 Stunden. Und in nicht mehr als einer bis zwei Stunden ist der leergelaufene CTM Explore P2 auch schon wieder voll aufgeladen. All diese Herstellerangaben bestätigte der hier getestete TWS-Hörer sodann auch nahezu punktgenau in unserem Praxistest.
Außerdem kann der CTM Explore P2 mit der Unterstützung von Sprachassistenten wie Apples Siri und dem Google Assistant überzeugen, und lässt sich dank der verbauten Mikrofone zudem als drahtloses Headset nutzen. Und dank IPX6-Wasserschutzklasse ist der Testkandidat sogar gegen starkes Strahlwasser geschützt; also stets safe – egal, ob nun ein kleinerer Wasserunfall im Haushalt passiert oder der Hörer auch mal draußen bei äußerst widrigen Wetterverhältnissen zum Einsatz kommt.
Der erste TWS-Kopfhörer von CTM in der Praxis
Die Bauweise der CTM Explore P2 gewährleistete im Praxistest jederzeit einen sicheren Halt und zudem einen stets komfortabel-angenehmen, fast komplett unmerklichen Sitz im Ohr – auch wenn die eine oder andere Hörsession wieder einmal mehrere Stunden andauerte. Die im Lieferumfang enthaltenen Silikon-Ohrpassstücke sollen dies zudem auch bei einer Vielzahl von Nutzern mit jeweils unterschiedlich konstituiertem Gehörgang gewährleisten. Einzig die Befehle zur Musik- und Anrufsteuerung, die beim Proband über den an beiden Hörern angebrachten und als Drucktaster ausgeführten Multifunktions-Button vonstatten geht, könnte je nach Empfindlichkeit als etwas unangenehm empfunden werden – wenngleich dieser über einen angenehmen Druckpunkt verfügt.

Die Musik- und Anrufsteuerung selbst funktionierten im Praxistest wiederum intuitiv und stets einwandfrei. Bei Telefonaten mit dem kompakten Wireless In-Ear herrschte auf Seiten des Nutzers des CTM Explore P2 durchweg eine exzellente Sprachverständlichkeit, jedoch konnte der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung uns mitunter nur schlecht verstehen. Schade! – aber auch so ziemlich das einzige Manko, dass wir beim Testkandidaten ausfindig machen konnten.
Sofortiges Pairing bei Inbetriebnahme und das automatische Wiederverbinden mit dem zuletzt gekoppelten mobilen Zuspielgerät sowie eine bemerkenswerte Abschirmung von Umgebungsgeräuschen trotz fehlenden Noise Cancellings und IPX6-Schutz gegen starkes Strahlwasser sind indes einige weitere Annehmlichkeiten, mit denen der Proband um die Ecke kommt. Letzteres Feature hat den Proband beispielsweise auch einen plötzlichen Wolkenbruch während eines Feldspaziergangs locker überstehen lassen; der zeigte dem Platzregen einfach die kalte Schulter und spielte völlig unbeeindruckt und gelassen weiter.
So klingt der Explore P2
Vor dem Hörtest ging es auch für den TWS-Hörer CTM Explore P2 durch die obligatorische Einbrennphase, bevor der Proband am Smartphone HONOR 20 Pro sowie am MacBook Pro sowie an verschiedenen Digital Audio Playern vom Mini-Modell FiiO M5 über den Pioneer XDP-300R bis hin zu unserem Referenz-DAP iBasso DX220 performen durfte. Und das, soviel gleich vorweg, kann er – und zwar in einer derart beeindruckenden Manier, wie man es dem kompakten Kunststoff-Ohrhörer so zunächst nicht zutrauen würde.

So fiel der Proband generell durch ein nicht ganz so feingeistiges, extrem detailliertes Klangbild wie das des CTM CE320 auf. Ein solches ist allerdings bei der hier vorliegenden Modellgattung und angesichts des aufgerufenen Preises auch nicht zu erwarten. Dennoch bewies der CTM Explore P2 eine sehr feine Auflösung mit viel Gespür für Details. Dabei gab der Testkandidat ein insgesamt sehr harmonisches, authentisches Klangbild zum Besten; noch neutral genug, um etwa David Benoits „Things Change“ stimmig wirken zu lassen, aber auch mit angenehm warmer Feinabstimmung, von der zum Beispiel die Lagerfeuerstimmung in Norah Jones‘ „Don’t Know Why“ profitierte.
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Außerdem legte der CTM Explore P2 im Hörtest mit eine wohl definierte Tiefenwiedergabe an den Tag, die Electro-Titel, Hip-Hop- und R&B-Tracks gleichermaßen mit einem super satten Bassfundament untermalte und dem Kontrabass in diversen Jazz-Stücken genauso gut zu Gesicht stand. Auch die durchaus körperhafte und detaillierte Mittendarstellung des Probanden, etwa des Vibraphons im „Limehouse Blues“ von Arne Domnérus oder bei mittenlastigen Songs wie Mumford & Sons‘ „Little Lion Man“, kann sich wirklich sehen lassen. Da passt es auch ins Bild, dass der Testkandidat keine Angst vor hohen Stimmen oder am oberen Ende des Frequenzspektrum angesiedelten Instrumentalspuren zu erkennen gab. Die stimmlichen ‚Höhenflüge‘ von The-Darkness-Sängern Justin Hawkins im Rocksong „Get Your Hands off My Woman“ oder das Saxophon-Solo im Foreigner-Klassiker „Urgent“ fungierten als ‚Härtetests“, die der CTM Explore P2 beim Sound Check allesamt leichtfüßig und gänzlich unangestrengt zu bewerkstelligen wusste.

Weiterhin glänzte der hier getestete True-Wireless-Hörer – gerade angesichts seiner Geräteklasse und Bauweise – mit einer wahrlich beeindruckenden Bühnendarstellung in Breite und Tiefe, und präsentierte sich somit auch als zum Hören von Klassik und Livekonzerten absolut geeigneter Kopfhörer. Darüber hinaus bot der kleine Drahtlos-In-Ear eine sehr gute Darstellung von Hallräumen, etwa in Ulla Meineckes „Die Tänzerin“. Schließlich wusste der Proband auch waghalsige Dynamiksprünge sowie rasant schnell aufeinanderfolgende Impulse unterschiedlicher Art ebenso imposant wiederzugeben wie er das Sujet Raumdarstellung glanzvoll meisterte.
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Nicht zuletzt lieferte der CTM Explore P2 im Hörtest dank seiner Qualitäten in Sachen Raumdarstellung sowie Impulstreue und Dynamikverhalten selbst eine überzeugende Wiedergabe von anspruchsvollen Jazz- und audiophilen Stücken wie Max.Babs „Human Intent“ oder „La vie devant soi“ von Renaud Garcia-Fons. Insgesamt verfestigt sich nach dem Test des CTM Explore P2 somit der Eindruck, dass der US-Kult-Hersteller Clear Tune Monitors den Nutzern seiner Produkte erstaunlich viel Klang für verhältnismäßig wenig Geld bietet – mit dem Proband nun auch im allzeit bereiten True-Wireless-Gewand.
Fazit
Der True-Wireless-In-Ear CTM Explore P2 markiert nicht einfach nur den zweiten auch bei uns erhältlichen Kopfhörer des in seinem Heimatland bereits seit Jahren erfolgreichen US-KopfhörerHerstellers Clear Tune Monitors. Nein, mit dem klitzekleinen und federleichten Hörer liegt nun auch ein langfristig höchst angenehm zu tragendes und ungemein klangstarkes TWS-Modell zum Einstiegspreis vor, das von Hi-Res-Klang über IPX6 und einen ausdauernden Akku bis hin zu Sprachsteuerung so ziemlich alles mitbringt, was man im mobilen Alltag braucht. Einzig die Sprachverständlichkeit am anderen Ende der Leitung zeigte sich im Test noch ausbaufähig – ansonsten wirklich ein Top-Kopfhörer zum Top-Preis (und in unserem Advents-Gewinnspiel noch den gesamten Dezember über gleich 5x zu gewinnen).
STECKBRIEF CTM EXPLORE P2
Gewicht jeweils 3,5 g (beide Hörer: 7 g) ; Ladestation: 33 g; Gesamt: 40 g
Preis 119 €
BAUWEISE/AUSSTATTUNG
Wandlerprinzip 1x dynamischer Full-Range-Treiber (6 mm)
Bauweise geschlossen, In-Ear, True Wireless
Frequenzgang 20 Hz – 20 kHz
Stecker/Kabel nein
Adapter USB-Ladekabel (Tyb C)
Impedanz 6 Ohm
Bluetooth V 5.0 – unterstützte Profile: A2DP / AVRCP / HFP / HSP
Reichweite bis zu 10 Meter (bei freier Bahn / drinnen mitunter deutlich weniger)
Audio Codec AAC / SBC
Akkulaufzeit bis zu 6 Stunden (bis zu 24 Stunden durch Aufladung im Ladegehäuse)
Akkuladezeit 1 – 2 Stunden
Zubehör Transport- und Ladecase; USB-C-Ladekabel; Silikon-Ohrpassstücke in drei verschiedenen Größen (S bis L); Bedienungsanleitung
Besonderheiten Multifunktions-Button zur Musik- und Anrufsteuerung; IPX6-Schutz gegen starkes Strahlwasser; integrierte Mikrofone in beiden Hörern; Unterstützung von Sprachassistenten wie Google Assistant und Apples Siri
BEWERTUNG CTM EXPLORE P2
KLANG | Punkte (von 100) |
Neutralität (2x) | 81 |
Feinzeichnung (2x) | 83 |
Impulsverhalten | 84 |
Räumlichkeit | 83 |
Dynamikverhalten | 83 |
Basstiefe | 85 |
TESTERGEBNIS | |
Klangqualität (50%) | 83 |
Tragekomfort (25%) | 86 |
Verarbeitung (15%) | 81 |
Ausstattung + Bedienung (10%) | 82 |
Testurteil | 83,4 |
Preis-Leistung | sehr gut – überragend |