The World of Hans Zimmer – A Symphonic Celebration (Live)

Der Filmmusik-Komponist und Produzent Hans Zimmer arbeitet seit den späten 1980er-Jahren in der Branche. Der 61-jährige Oscar-Preisträger übernahm beispielsweise die Musik in „Der König der Löwen“, „Gladiator“, „Inception“, „The Dark Knight Rises“ und „Interstellar“. Seit 2016 schickt Zimmer zudem wiederholt ein Sinfonieorchester auf Tour, von dem er Themen und Suiten einzelner Filme spielen lässt.

Aktuell wurde davon unter seinem Namen ein Live-Album veröffentlicht, aufgenommen mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien zusammen mit dem Chor Neue Wiener Stimmen im Konzerthaus Wien. Hierzu trägt Zimmer E-Gitarre bei und wirkt als Arrangeur mit. Im Rahmen der Doppel-CD sind 15 Filmmusiken zu hören, darunter „Hannibal“, „Mission Impossible 2“, „Kung Fu Panda“, „Pearl Harbor“, „Der König der Löwen“, „Gladiator“, „Madagascar“ und „Inception“.

Der Inhalt erweist sich als gelungener Querschnitt seiner Arbeiten, und bereits der Opener,  die „Dark Knight Orchestra Suit“,  steht stellvertretend für Zimmers Stil: melodische Helden-Themen, opulent arrangiert, großes Popcorn-Kino mit Gänsehaut-Momenten. Das geht teilweise ins Ohr, oft getragen und mit gelegentlichem Hang zu Pathos (etwa die „King Arthur Orchestra Suite“ und „Inception: Time – Orchestra Version“).

Das Ergebnis unterhält in vielen Fällen auch ohne Bilder – nicht zuletzt dank der üppigen Arrangements, die neben Streicher-„Wänden“, Hörnern, Pauken, Glocken, E-Gitarren und dem erwähnten Chor alle Register ziehen. Am Ende erscheinen einzelne Kompositionen ähnlich gleichförmig, andere überladen – kein Wunder, schließlich dienen sie vorwiegend dazu, eine Filmhandlung zu untermalen. Das „Action-Feuerwerk“ der „Pirates of the Caribbean Orchestra Suite“ ermüdet beispielsweise mit seiner flotten Rhythmik auf Dauer. Kurzum: Über die Dauer eignet sich das Konzert für Fans musikalischer Hollywood-Opulenz vor allem zum Schwelgen in Erinnerungen an die Filme.

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Lediglich der Klang gibt mitunter Rätsel auf: Vordergründig scheint das Ergebnis gut brauchbar – ein großes Orchester plus Chor wirkt als Klangkörper zwangsläufig massiv. Bei genauerem Hinhören trübt Beliebigkeit den Eindruck: Die Orchester-Elemente erscheinen verwaschen, in pathetischen und gleichzeitig synthetischen Hall getaucht.

Das zeigt sich beispielsweise in „King Arthurs Orchestra Suite“ bei Celli, die durch die Zuckerguss-Produktion fast nach günstigen MIDI-Streichern klingen, und „Tutti“-Klängen mit Glocken, die ebenso mehr an Retorte erinnern. Bei „Inception: Time“ erscheinen die Streicher im Stereobild merkwürdig verschoben, sodass ein Mittenloch in der Perspektive entsteht. Die einsetzenden E-Gitarrenklänge erscheinen dünn und aggressiv. Bass-Impulse werden verwaschen, Instrumente sind eher indirekt, selten „plastisch“ und dreidimensional wahrnehmbar. Der Madagascar-Song „Best Friends“ wirkt vergleichsweise präsent produziert, dafür geht die beschwingte Melodie fast in dem Gros an Klängen unter, die im Mix gleichzeitig um Aufmerksamkeit buhlen.

Zimmer-Fans dürften an dem Doppel-Album ihre Freude haben. Klangliche High-End-Ansprüche werden hier nicht erfüllt. Für die Hintergrundbeschallung beim Sonntagskaffee hingegen stört das freilich nicht.

BEWERTUNG THE WORLD OF HANS ZIMMER – A SYMPHONIC CELEBRATION (LIVE)

TESTERGEBNIS Punkte
Musik 7
Klang 6
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