Peter Gabriel – Rated PG

Seit Mitte der 1980er-Jahre hat Peter Gabriel vereinzelt Songs für Filme beigesteuert. Das aktuelle Album „Rated PG“ ist eine Compilation jener Veröffentlichungen. Die Sammlung erschien bereits in limitierter Vinyl-Auflage zum „Record Store Day“ 2019 und wurde nun auch regulär auf CD veröffentlicht. 

Gabriel als Songwriter und/oder Interpret

Die Zusammenstellung beginnt mit „That’ll Do“ aus der Komödie „Schweinchen Babe in der großen Stadt“ von 1998. Die langsame, hoffnungsvolle Ballade stammt ursprünglich von Randy Newman. Peter Gabriel performt in seiner Version unter anderem mit dem irischen Uillean-Pipes-Spieler Paddy Maloney und der Black Dyke Mills Band, zwischen Orchester und Irish-Folk-Umsetzung. Das wirkt ergreifend, trotz leicht betontem Pathos im Gesang – ein Höhepunkt. Ähnliches gilt für die eingängige Ballade „The Book of Love“ von Stephin Merritt zu dem 2004 veröffentlichten Liebes-/Tanzfilm „Shall We Dance? (Darf ich bitten?)“: Peter Gabriel singt hier über einem Bett aus Streichern. „Down to Earth“, vom 2008er Animationsfilm „Wall-E“ klingt wie experimenteller Pop mit Reggae-Einschlag, samt E-Piano und stotternder Gitarre im Refrain.

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World-Music und Pop

„This is Party Man“, unter anderem mit Tori Amos geschrieben und zu dem 1995 erschienen Sci-Fi-Thriller „Virtuosity“ beigesteuert – verbindet statische E-Piano-Klänge und World-Music-Sounds. Das Ergebnis erinnert atmosphärisch grob an „Biko“. Gabriel wechselt im Gesang bei einzelnen Silben regelmäßig zwischen Brust- und Kopfstimme. Bei „Taboo“ aus dem Kultfilm „Natural Born Killers“ tritt Peter Gabriel dagegen nicht als Performer in Erscheinung – der von starken Nahost-Einflüssen geprägte Song wurde mit dem pakistanischen Sänger Nusrat Fateh Ali Khan aufgenommen.

„Walk through Fire“ aus dem Film „Against all Odds“ („Gegen jede Chance“) bleibt mit E-Drum-Sound und Halleffekten im typischen 1980er-Jahre-Pop-Zeitgeist verhaftet. „In Your Eyes“ mit Gastsänger Youssou N’Dour beschließt die Sammlung aus zehn Songs. Die Pop-Nummer mit World-Music-Einflüssen wurde im Film „Say Anything“ (hierzulande: „Teen Lover“) von 1989 verwendet und zuvor bereits auf Gabriels 1986er Album „So“ veröffentlicht.

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Eher dünner Klang

Die ‚weiten‘ Orchesterklänge wie etwa beim Opener „That’ll Do“ hüllen atmosphärisch gelungen ein. In den meisten Fällen stört die Mischung nicht wirklich, allerdings sind keine plastischen, fülligen Aufnahmen auf dem Album zu finden. Auch die Stimme von Peter Gabriel klingt oftmals dünn und entfernt aufgenommen. Auf starke Kompression oder scharfe Höhen verzichtet die Zusammenstellung dafür ebenfalls. Insgesamt lässt sich die Compilation gut durchhören und zeigt die Bandbreite von Gabriels musikalischen ‚Nebenbaustellen“ seit Mitte der 1980er-Jahre auf. Auch interessant: Darüber hinaus hat der Musiker auch ganze Filme musikalisch untermalt, etwa Alan Parkers „Birdy“ oder Martin Scorseses „Die letzte Versuchung Christi“.

BEWERTUNG PETER GABRIEL – RATED PG

TESTERGEBNIS Punkte
Musik 8
Klang 7
So testet und bewertet mobilefidelity magazin.

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