Heutzutage hören die meisten Menschen Musik komplett digital. Die Unterschiede zwischen den digitalen Audioformaten wie WAV, FLAC, MP3 und ALAC sind dabei nicht jedem klar. Wir haben die Fakten zusammengestellt.
Während Vinyl einen Aufschwung erlebt, und die CD-Verkäufe langsam aber sicher zurückgehen, wird Musik heute oft völlig ohne physischen Datenträger gehört. Ob über das Smartphone oder den Digital Audio Player, unterwegs kommt man mit digitalen Audioformaten weiter. Schließlich möchte heutzutage niemand mehr einen Discman und mehrere CDs mit sich herumtragen, wenn man doch meist ohnehin einen leistungsfähigen Taschencomputer in Form seines Smartphones dabei hat, der digitale Musikdateien abspielen kann. Doch wo liegen die Unterschiede zwischen den einzelnen Dateiformaten und welche Vor- und Nachteile haben sie?
WAV und AIFF: Die Unkomprimierten
Das Containerformat Wave (.wav) wurde von Microsoft entwickelt. Es speichert die Audioinhalte umkomprimiert, so dass die Dateien jede Menge Speicherplatz benötigen (2 Minuten können hier schon mal 20 MB Platz benötigen. WAV ist vor allem bei der Aufnahme und Bearbeitung von Audioinhalten wichtig. Nachteil von .wav-Dateien ist, dass keine Metadaten (etwa Interpret, Titel) hinterlegt werden können.
Das von Apple entwickelte Äquivalent ist AIFF (.aif). Aufgrund der Tatsache, dass in der Musikproduktion Apple-Computer sehr verbreitet sind, ist dieses Audioformat dort sehr verbreitet.
MP3, AAC, WMA, Ogg-Vorbis – platzsparend komprimiert, aber nicht ohne Verluste
Das in den 1980er Jahren vom Fraunhofer Institut entwickelte Dateiformat MP3 (.mp3, benannt nach dem Komprimierungs-Codec MPEG-1 Audio Layer 3) ist wohl das bekannteste digitale Audioformat. Es gab dem MP3-Player seinen Namen, und lange Zeit wurde fast ausschließlich Musik als MP3 digitalisiert – etwa auf den Um die Jahrtausendwende herum extrem populären, inzwischen illegalen Tauschbörsen. Vorteil der MP3 ist der geringe benötigte Speicherplatz – es benötigt im Schnitt ein Zehntel der Ursprungsdateigröße. Ein nicht zu vernachlässigender Nachteil ist aber, dass es verlustbehaftet ist: Die für den Menschen unhörbaren Frequenzen werden weggeschnitten, um den benötigten Speicher drastisch zu reduzieren. In wiefern sich das auf den Klang auswirkt, können Sie im Vergleich Flac gegen MP3 nachlesen.
AAC (Advanced Audio Coding) ist ein Nachfolger des MP3-Formates, welches eine etwas bessere Klangqualität bietet. Apple bietet im iTunes-Store weiterhin vor allem Songs in diesem Audioformat an.
WMA steht für Windows Media Audio (.wma) – wie der Name es schon nahelegt eine Entwicklung aus dem Hause Microsoft. Auch .wma ist ein verlustbehaftet komprimierendes Dateiformat.
Ein etwas selteneres Audioformat ist Ogg-Vorbis (.ogg), wobei es sich bei Vorbis um die Musikkomprimierungstechnik und bei .ogg um das Containerformat handelt. Wie MP3 ist .ogg ebenfalls verlustbehaftet, benötigt aber weniger Speicherplatz bei besserer Qualität.
FLAC/ALAC/WMA lossless – die Verlustfreien
Um sämtliche Klanginformationen zu erhalten und gleichzeitig die benötigten Speichermengen klein zu halten, wurden verlustfreie Formate entwickelt. Bei allen Dateiformaten reduziert sich der benötigte Speicher etwa um die Hälfte der Originaldatei. Mittels einer Audio-Converter-Software kann die Datei verlustfrei in andere Formate umgewandelt werden – mit den verlustbehafteten Formaten undenkbar. Deshalb werden verlustfreie Dateiformate gerne genommen, um Musiksammlungen platzsparend zu archivieren.
FLAC – Free Lossless Audio Code (.flac) ist ein freies Audioformat, gehört also keinem Großkonzern. ALAC – Apple Lossless Audio Codec (.alac) ist das Apple-eigene verlustfreie Dateiformat, während Microsoft mit WMA Lossless ebenfalls eine Eigenentwicklung auf dem Markt hat.
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