Mit dem Burson Audio Soloist SL stellt sich das 1996 in Australien gegründete Unternehmen Burson Audio unserem Test.
Auffällig ist die Gehäuse-Dimension des Burson Audio Soloist SL, die, ebenso wie der Violectric HPA V281, eher zur Gattung Backstein gehört, also deutlich tiefer als breit und hoch ist. Ganz in silbernem, sehr stabilem Aluminium gewandet, wird die Frontplatte des Burson Audio Soloist SL vom mächtigen Lautstärkeregler beherrscht. Dahinter werkelt ein hochwertiges ALPS-Poti. Links vom Regler findet sich einsam ein Kopfhörer-Anschluss des Burson Audio Soloist SL und rechts davon zwei Drucktaster. Der eine dient zum Umschalten der beiden Stereo-Eingangskanäle, der andere zum Anpassen der Eingangsempfindlichkeit zwischen High und Low. Auf der Rückseite des Burson Audio Soloist SL finden sich zwei Pärchen Cinch-Buchsen, an die sich Signalquellen anschließen lassen.

Das war es dann auch schon mit den Ausstattungs-Features – Kein Akku, keine Fernbedienung inklusive Motorfader oder dergleichen mehr. Doch Schlichtheit kann für den einen oder anderen durchaus auch etwas Attraktives besitzen. Ebenso schlicht wie die Ausstattung sind allerdings auch die Informationen zur Technik des Burson Audio Soloist SL. Burson Audio legt einen sehr hohen Wert auf diskrete Schaltungen, die ohne fertige Komponenten von der Stange auskommen wie etwa Operations-Verstärker, Übertrager oder ICs. Überdies treibt der Hersteller einen immensen Aufwand bei der Stromversorgung des Burson Audio Soloist SL, die ebenfalls diskret mit einem opulenten Netzwerk aus Filtern aufgebaut ist, um Netzbrummen, Interferenzen und weitere Störgeräusche, die den Klang beeinflussen können, zu minimieren. Dadurch, so der Hersteller, sollen sich die Burson Audio Produkte durch einen markanten plastischen Klang auszeichnen.
Messen & Hören

Im Messtest kann der Burson Audio Soloist SL zumindest schon einmal sein Versprechen nicht ganz einhalten. Das FFT-Spektrum zeigt sich um den Testton bei ein Kilohertz sehr unruhig. Hervorstechend sind Peaks bei 50, 150 und 250 Hertz, die allerdings bis maximal -88 Dezibel reichen und soweit nicht ins Gewicht fallen. Nichts zu meckern gibt es beim Klirrfaktor des Burson Audio Soloist SL, der konstant bei 0,003 Prozent liegt. Auch das Übersprechen ist hervorragend. Die Verlaufskurve beginnt im Bass bei hervorragenden -118 Dezibel, um diagonal zu den Höhen bis hinauf -58 Dezibel zu steigen. Geräusch- und Fremdspannung des Burson Audio Soloist SL gehen mit 87,1 und 83,5 Dezibel ebenfalls voll in Ordnung.

Im Hörtest gibt sich der Burson Audio Soloist SL als unauffälliger Zeitgenosse zu erkennen. Das Klangbild zeichnet sich durch Plastizität und Detailreichtum aus. Der Burson Audio Soloist SL schafft es ebenfalls, kleinste Details ans Tageslicht zu befördern. Die Höhen kommen zwar offen, aber es fehlt ihnen ein wenig an Kraft. Da hätten wir uns mehr gewünscht. Gleiches gilt auch für den Bass, der über den Burson Audio Soloist SL zwar trocken und detailliert, insgesamt aber trotzdem etwas verhalten kommt. Signalspitzen und Transienten werden akkurat wiedergegeben, die Ansprache ist blitzschnell. Doch insgesamt zeichnet sich der Burson Audio Soloist SL durch Unauffälligkeit aus, was aber durchaus Liebhaber finden wird, die Wert auf einen nüchtern arbeitenden Klangknecht legen, der sich nicht in den Vordergrund spielen will.
STECKBRIEF BURSON AUDIO SOLOIST SL
Preis 649 €
Gewicht 2,5 kg
Abmessungen (B x H x T) 140 x 80 x 210 mm
AUSSTATTUNG
Kopfhörerausgänge 1x 6,3 mm Stereoklinke
Analoge Eingänge 4x Cinch
Digitale Eingänge nein
Analoge Ausgänge nein
Digitale Ausgänge nein
Eingangsimpedanz 36,5 kOhm
Ausgangsimpedanz 16 – 600 Ohm
BESONDERHEITEN
Eingangsstufe mit FETs aufgebaut, diskretes Class A Verstärker-Design, Stromversorgung mit einem proprietären Filter-Netzwerk versehen, um Störgeräusche zu minimieren.
ZUBEHÖR
Handbuch, Netzkabel, Cinchkabel
MESSWERTE
maximaler Ausgangspegel 21,1 dBU
Geräuschspannung 87,1 dBU
Fremdspannung 83,5 dBU
Verzerrungen über Frequenz max 0,005 %