Kopfhörer Optoma NuForce HEM8

Die aus Lexan bestehenden Ohrhörer.

Der Kampf um den feinsten Klang auf dem In-Ear-Markt geht weiter: Optoma NuForce schickt mit dem HEM8 einen 4-wegigen Kandidaten ins Rennen.

Mit dem Erwerb der Audio-Manufaktur NuForce im Jahr 2014 hat der ursprünglich vor allem für seine Projektoren bekannte Hersteller Optoma den Schritt in den Audiosektor gewagt. Das neue In-Ear-Flaggschiff ist der 4-Wege-Kopfhörer HEM8 (UVP: 599 Euro), der neue Maßstäbe in Sachen Präzision, Impuls-Schnelligkeit und Komfort setzen will. Der Hersteller zielt mit dem Modell bewusst sowohl auf den professionellen als auch auf den audiophilen Hörer ab.

Kabel und Tragekomfort

Schon die Verpackung des HEM8 macht einen überaus wertigen Eindruck: In einer stabilen durchsichtigen Kunststoffbox sind die beiden Ohrhörer in eine passgenaue Schaumstoffform gebettet. In der mitgelieferten textilumspannten Aufbewahrungstasche finden sich zweierlei 138 cm-Kabel: Dazu zählt ein glattes Kabel für den täglichen Mobilgebrauch, das über eine Kabelfernbedienung verfügt, und ein Hi-Res-Kordelkabel aus sauerstofffreiem Kupfer und Silber. Diesen Materialien wird eine besonders hohe Leitfähigkeit im oberen Frequenzbereich nachgesagt. Beide Kabel werden über einen Zweipolstecker mit den Ohrhörern verbunden und münden in einen gewinkelten, vergoldeten 3,5 mm Klinkenstecker. Im Lieferumfang befinden sich außerdem eine Reinigungsbürste, ein Halteclip, ein vergoldeter 6,3 mm Klinkenadapter sowie sechs Paar Silikon- und zwei Paar Schaumstoffohrstöpsel in unterschiedlichen Größen.

Innenleben

Das Hi-Res-Kordelkabel aus sauerstofffreiem Kupfer und Silber.
Das Hi-Res-Kordelkabel aus sauerstofffreiem Kupfer und Silber.

Die Gehäuse der Ohrhörer bestehen aus einem schwarzen Polycarbonat namens Lexan, das besonders vibrationsarm sein soll und eine gute Isolation bietet. In ihrem Inneren werkeln jeweils vier bei In-Ears wegen ihrer geringen Größe und Rauscharmut beliebten Balanced-Armature-Treiber, wobei sich zwei davon den Bassbereich aufteilen, einer für die Mitten- und eine für die Höhenwiedergabe zuständig ist. Diese sitzen übereinander, sodass alle Signale zeitgleich im Ohr ankommen. Damit möchte der HEM8 einen Frequenzbereich von 10 Hz bis 40 kHz abdecken. Die Frequenzweichen werden über drei Butterworth-Filter realisiert. Den doppelten Tieftontreiber begründet der Hersteller mit einer besonders realistischen, tiefen Basswiedergabe, die den HEM8 auch für den professionellen Gebrauch qualifiziere. Mit einer Eingangsimpedanz von 36 Ohm eignet er sich aber auch problemlos für alle Mobilgeräte.

Das glatte Kabel für den alltäglichen Gebrauch.
Das glatte Kabel für den alltäglichen Gebrauch.

Die Ohrstöpsel lassen sich unproblematisch austauschen, so steht der Auswahl der für den Gehörgang passenden Größe nichts im Wege. Der HEM8 sitzt bequem, wobei sich bei sehr langem Gebrauch ein leichtes Druckgefühl an der Ohrmuschel einstellt – das passiert jedoch auch mit anderen Exemplaren. Das Kabel wird idealerweise über das Ohr geführt und gibt so zusätzlichen Halt, wobei die Gehäuse bei passender Stöpselgröße auch ohne diese Unterstützung wackelfrei im Ohr sitzen.

Klang

Für den Hörtest verbanden wir den HEM8 mit dem Digital Audio Player FiiO X7, um ihn mit Musikdateien unterschiedlichster Auflösung zu konfrontieren. Der Kopfhörer besticht mit einem Klang, der sich durch eine akribische Detailwiedergabe auszeichnet. Die räumliche Abbildung des HEM8 ist schlicht fantastisch. Ob bei Studio- oder Live-Aufnahmen, das Stereopanorama ist geradezu holographisch. Mit seiner feinen Auflösung, hervorragenden Transientenwiedergabe und beispielhaften Impulsfestigkeit zeigt er sich ebenfalls vorbildlich. Auch die Kanaltrennung ist sehr scharf. Dabei wird er auch bei längerem Hören nicht lästig, sondern arbeitet mit einer angenehmen Mühelosigkeit.

Das Klangbild ist absolut ausgewogen. Die Bässe reichen sehr tief hinab, und werden unprätentiös, staubtrocken und blitzschnell wiedergegeben. Die mittleren Lagen kommen ausbalanciert, musikalisch und differenziert, egal ob Gesangsstimme, Akustikgitarre oder mittlere Klavierpassagen. Feine, perfekt dosierte, angenehme Höhen runden das Klangbild ab.

Fazit

Mit seinem akribischen, differenzierten, aber unangestrengten Klang, der problemlos jeden Fehler aufspürt, eignet sich der HEM8 sowohl für den professionellen Gebrauch im Studio (Editing, Mixing, Mastering) und für das Live-Monitoring als auch für den Musikgenuss. Dank seiner sehr feinen Auflösung gibt er auch Hi Res- und DSD-Dateien mühelos wieder.

STECKBRIEF OPTOMA NUFORCE HEM8

Weitere Informationen

Gewicht 5.8 g (ohne Kabel)
Preis 599 €

BAUWEISE/AUSSTATTUNG
Wandlerprinzip Balanced Armature Treiber
Bauweise geschlossen, In-Ear
Anschlusskabel 2 x 1,40 m
Stecker  3,5 mm Klinke
Adapter 6,3 mm Klinkenadapter
Impedanz 32 Ohm
Aufbewahrung Kunststoffbox

BEWERTUNG OPTOMA NUFORCE HEM8

KLANG Punkte
Neutralität (2x) 85
Feinzeichnung (2x) 88
Impulsverhalten 85
Räumlichkeit 85
Dynamikverhalten 85
Basstiefe 85
TESTERGEBNIS
Klangqualität (60%) 86
Tragekomfort (20%) 75
Verarbeitung (10%) 80
Ausstattung (10%) 86
Testurteil 83,1
Preis-Leistung
 sehr gut
So testet und bewertet mobilefidelity magazin.

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