J Masics – Elastic Days

Der amerikanische Gitarrist und Sänger J Mascis gründete 1984 die Indie-Band Dinosaur Jr., die mit flinken Rock-Songs und Grunge-lastigen, stark gesättigten Zerrsounds bekannt wurde. Mascis spielte in den letzten Jahren auch Soloalben ein, die im Gegensatz zur Band vorwiegend auf akustische Gitarrenklänge setzten – das neueste Werk hört auf den Namen „Elastic Days“.

Der erste Song „See You At The Movies“ beginnt mit Akustikgitarren, Schlagzeug und Klavier, darüber der typisch lakonische Gesang Mascis‘, dessen Stimme entfernt an Neil Young erinnert. Eine kräftig verzerrte Fuzz-Melodiegitarre rahmt den eingängigen Refrain ein. „Web So Dense“ greift die Americana-Songwriter-Richtung auf; das langsame Stück wird durch psychedelische Gitarrenmelodien eingefasst – ein erstes Highlight. Das ebenfalls balladeske „I Went Dust“ mit gedoppelten Akustikgitarren und Klavierakkorden gewinnt gegen Ende mit dem unerwarteten Einsatz von kräftigem Schlagzeug unerwartet an Fahrt. „Sky Is All We Had“ stellt melodisch ein weiteres Highlight dar, den akustischen Touch konterkariert eine schräge Fuzz-Gitarre gelungen. „Cut Stranger“ scheint zunächst harmonisch interessant, hinterlässt mit zappelnden Betonungen und abgehakten Gitarrenrhythmen allerdings einen hektischen Eindruck – ähnlich bei „Sometimes“. Andere Stücke wie etwa „Picking Out The Seeds“, „Give It Off“, der Titelsong „Elastic Days“ oder „Drop Me“ wirken wie im Vorbeigehen aus dem Ärmel geschüttelt. Möglicherweise hätte dem Album ein Gegenpol bei der Produktion gutgetan – gerade die vielen Rhythmusgitarren-Spuren von Mascis innerhalb der Stücke klingen alle ähnlich und wirken fast demohaft-rau aufgenommen, was schnell monoton wirkt.

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„Everything She Said“ schließt versöhnlich ab – hier funktioniert die Gleichförmigkeit samt kraftvollem Schlagzeug, ’einer packenden Erzählung und den zornig-energetischen Fuzz-Melodien – und der Abwechslung durch einen eingängigen Refrain.
Das Album ist, für das Genre passend, stark komprimiert und laut produziert. Dabei ist teilweise deutliches Pumpen der Kompression wahrnehmbar. Trotzdem weist „Elastic Days“ noch gelungene Klangfülle im Bass auf, auf unangenehme Präsenzspitzen wurde verzichtet – bei angepasster Lautstärke gut durchhörbar. Dennoch dürfte das Album vor allem für Fans interessant sein: Mascis‘ 2014er Vorgänger „Tied To A Star“ – ebenfalls akustisch gehalten – wirkt im Direktvergleich etwas ausgefeilter arrangiert und produziert.

BEWERTUNG J MASICS – ELASTIC DAYS

TESTERGEBNIS Punkte
Musik 6
Klang 7
So testet und bewertet mobilefidelity magazin.

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