Mit dem Sennheiser CX SPORT In-Ear Wireless hat der traditionsreiche Hi-Fi-Spezialist im Juni 2018 einen ungemein stylischen Begleiter fürs Work-out auf den Markt gebracht. Zudem bewirbt ihn der Hersteller selbst mit „kompromisslos hoher Klangqualität“. Wir wollten es genau wissen und haben die Probe aufs Exempel gemacht.
Wer über Sennheiser spricht, denkt zunächst an hochwertige Audiotechnik made in Germany. Dabei fallen einem an erster Stelle sicherlich Mikrofone und auch Kopfhörer von höchster Qualität ein, die zur Nutzung zu Hause, auf der Bühne oder im Tonstudio gedacht sind. Auf Sportkopfhörer beziehungsweise In-Ears fürs Training kommt man da nicht unbedingt sofort. Doch auch in diesem Bereich war der niedersächsische Traditionsbetrieb in den letzten Jahren nicht untätig. Und so ist der Sennheiser CX SPORT gar nicht mal der einzige Sportkopfhörer des Herstellers – wohl aber der hochpreisigste. Das ist allerdings auch kein Wunder, ist er doch auch der einzige drahtlose und Bluetooth-fähige im Sortiment. Und eine Menge Zubehör gibt’s auch noch obendrauf: ein USB-Ladekabel, einen praktischen Kabel-Clip, eine Transporttasche aus Neopren sowie vier Paar Ohradapter und drei Paar Ohrfinnen jeweils in verschiedenen Größen. Wir haben den sportlichen In-Ear einmal genauer unter die Lupe genommen und getestet, wie er sich im Einsatz denn so schlägt.
Der Sennheiser CX SPORT – ein echter Blickfang

Im Gegensatz zu den vier anderen Sportkopfhörern aus dem Sennheiser-Angebot, die allesamt kabelgebunden und nicht Bluetooth-fähig sind, haben wir es beim nur 15 g auf die Waage bringenden Sennheiser CX SPORT also mit einem ultraleichten Gerät zu tun. Noch dazu versprechen sowohl seine In-Ear-Bauweise als auch die so stylischen wie praktischen Ear Fins sowie der mitgelieferte Kabel-Clip nahezu perfekten Halt im Ohr bei jedweder körperlichen Anstrengung. Schweiß- und spritzwassergeschützt soll er laut Herstellerangaben auch noch sein – Sportlerherz, was willst du mehr!?
Der erste Eindruck ist also schon mal absolut überzeugend. Und auch bei näherem Hinschauen erweist sich der Sennheiser CX SPORT als absolut klassentauglich. Denn trotz der Leichtbauweise mit schwarzem und neongelbem Kunststoff für Kabelfernbedienung und Schaltelemente, einem einfach gehaltenen, schwarz gummierten Kabel und den neongelben Gummi-Ohrfinnen macht der Sport-In-Ear auch auf den zweiten Blick den von Sennheiser gewohnten hochwertigen Eindruck – nicht zuletzt auch aufgrund des in die Ohrhörer eingelassenen, silbern schimmernden Firmenlogos.
Außen dynamisches Design, innen dynamischer Treiber
Marcel Salzmann, Product Manager bei Sennheiser, betont: „Für viele Menschen gehört Musik beim Training einfach dazu. Daher war es uns wichtig, dass der CX SPORT alles bietet, was Sportler brauchen, um das Beste aus ihrem Work-out herauszuholen – großartigen Klang, sichere Passform und ein robustes, aber leichtes Design“. Und so kommt im Innern des Sennheiser CX SPORT das bewährte dynamische Schallwandlersystem des Herstellers zum Einsatz. Hierdurch kann der Sportkopfhörer mit einem klaren, detaillierten Klangbild mit kräftiger Basswiedergabe aufwarten.
Kompromisslose Audioqualität dank Bluetooth 4.2 und apt-X
Dank Bluetooth 4.2 mit A2DP 1.2 verbindet sich der Sennheiser CX SPORT zudem völlig problemlos blitzschnell mit anderen Geräten, davon konnten wir uns im Praxistest überzeugen. Den Panasonic RP-BTS55 zum Beispiel sticht er in dieser Hinsicht locker aus. Dabei ist es dem drahtlosen In-Ear-Sportkopfhörer von Sennheiser sprichwörtlich völlig egal, welchen Digital Audio Player er gerade vorgesetzt bekommt. Beim Einsatz an Smartphones ging das Pairing ebenso im Nu vonstatten. Auch die Option, zwei Geräte gleichzeitig mit dem CX SPORT zu koppeln, ist sehr angenehm, da der Wireless-Kopfhörer automatisch die Verbindung herstellt, sobald sich eines der beiden Endgeräte in seiner Nähe befindet. Das spart im Zweifelsfall viel Zeit und Nerven.
Die Bluetooth-Reichweite soll laut Sennheiser zehn Meter betragen. Unser Test hat gezeigt, dass das Signal – kommt ihm nichts Großartiges in den Weg – sogar bei rund 20 Metern noch steht. Kommt ihr hingegen eine Wand dazwischen, bricht die Verbindung tatsächlich nach etwa zehn Metern ab. Sobald man sich wieder Reichweite befindet, lässt sich der Sennheiser CX SPORT dann allerdings auch wieder ganz leicht erneut mit dem jeweiligen Abspielgerät koppeln.
Und dank der Audio Codecs apt-X, AAC und SBC ist es für den Sport-In-Ear beim Betrieb mit einer entsprechend fähigen Quelle ein Leichtes, Musik drahtlos und nichtsdestotrotz stetig in gleichbleibender Klangqualität mit Hi-Res-Klang wiederzugeben. apt-X Low-Latency-Kompatibilität garantiert zudem auch bei der Videoübertragung eine stets synchrone Audioübertragung.
Die Akkuleistung im Faktencheck
Laut Herstellerangaben hat der Sennheiser CX SPORT eine sechsstündige Akkulaufzeit zu bieten und soll in nur 90 Minuten vollständig aufgeladen sein. In unserem Test brachte es der Sportkopfhörer sogar auf sechs Stunden und 35 Minuten und war in etwas weniger als 1,5 Stunden wieder voll. Und auch die Schnellladefunktion kann sich sehen lassen: Zwar kann sie beispielsweise nicht mit der des 1MORE Dual Driver BT ANC mithalten (10 Min. laden = 4 Std. Musikwiedergabe), aber unser Test hat gezeigt, dass bereits zehn Minuten Ladezeit auch beim hier getesteten Sportkopfhörer immerhin für eine gute Stunde Musikwiedergabe reichen. Auch das deckt sich also mit Sennheisers Angaben.
Der Sennheiser CX Sport lässt sich in jeder Situation leicht bedienen

Besonders stark konnte der Sennheiser CX SPORT in unserem Praxistest durch sein unheimlich geringes Eigengewicht punkten. Dadurch ließ er sich beim Sport auch über längere Zeiträume super angenehm tragen – ganz egal ob im Nacken oder unter dem Kinn. Noch dazu lässt sich mit dem Kabel-Organizer die Länge des Kabels ganz bequem anpassen. Auch die standardmäßig angebrachten Ohradapter und ergonomischen Ear Fins passten direkt perfekt und sorgten für einen bombenfesten und gleichzeitig auch langfristig angenehmen Sitz im Ohr. Und zur Not liegen ja, wie erwähnt, für jeden, bei dem es sich anders verhält, im Packungsinhalt noch genügend Ohradapter und Ersatzfinnen in unterschiedlichen Größen bereit. Wenn nicht die Musik als Taktgeber im Ohr durch die präzise ausgespielten Bässe den Rhythmus beim Work-Out vorgeben würde, könnte man glatt vergessen, dass man Sennheisers stärksten Sportkopfhörer dabei die ganze Zeit trägt. Im Gegensatz zum Panasonic RP-BTS55 mit seinen an sich zwar leichten und flexiblen, aber im direkten Vergleich dennoch massiven Ohrbügeln zum Beispiel fühlt man sich mit dem Sennheiser CX SPORT geradezu federleicht, da er gänzlich ohne Ohrbügel auskommt und stattdessen auf die schon mehrfach erwähnten Ear Fins setzt.

Beim Joggen sowie beim Boxen saß der drahtlose In-Ear aus dem Hause Sennheiser trotzdem fest und sicher – zumindest bei Verwendung in Kombination mit dem mitgelieferten Kabel-Clip. Ohne diesen hing in Form der Kabelfernbedienung und des Akkus ein wenig zu viel Gewicht an den Ohrhörern. Hierdurch fielen diese zwar nicht aus den Ohren heraus, mussten aber nachträglich immer mal wieder gerichtet werden. Der leichte Zug an Ohrhörern und Ohren verschwand mit am Kragen angebrachtem Clip allerdings sofort. Alles in allem saßen die Ohrhörer des Sennheiser CX SPORT also jederzeit fest, sicher und dabei auch nach längerem Tragen nicht unangenehm im Ohr. Lediglich extremem Headbanging hielten auch diese vorbildlichen Sportkopfhörer nicht stand – aber wer braucht schon Kopfhörer, wo Headbanging angesagt ist…?! Schweiß und ein wenig Regen stellten Sennheisers sportlichen Wireless In-Ear auch nicht vor größere Herausforderungen.
Sowohl Musik als auch Anrufe sind zudem kinderleicht via unter dem rechten Ohr sitzenden Control Panel steuerbar. Alles ist hier auf hohe Funktionalität in jeder Bediensituation ausgelegt. Auch die charmant eingesprochenen Sprachansagen zu Pairing-Status und Akkustand tragen hierzu bei. Darüber hinaus dringen beim Musikhören mit diesen geschlossenen In-Ears unterwegs oder beim Sport trotz nicht vorhandenem Active Noise Cancelling kaum Umgebungsgeräusche nach innen. Und anders herum verhält es sich genauso: Der Schall dringt nur in vernachlässigbarem Umfang nach außen. Einzig Berührungen des Kabels, der Ohrhörer oder der Fernbedienung mit den Fingern vermag der Sennheiser CX SPORT nicht so gut auszublenden.
So klingt Sennheisers kabelloser Sportkopfhörer

Wie jeden anderen Kopfhörer haben wir auch den Sennheiser CX SPORT zunächst einer angemessenen Einbrennphase unterzogen und dann im Test mit diversen Digital Audio Playern verwendet, um möglichst viel aus ihm herauszukitzeln und uns ein umfangreiches Bild von seinen Qualitäten machen zu können. Mit dabei diesmal unter anderem: unser Referenz-DAP, der iBasso DX200, der Pioneer XDP-300R und der FiiO M7. Dabei lieferte der hier getestete Wireless In-Ear durch die Bank eine echte Top-Performance – gerade für einen drahtlosen Sportkopfhörer. So zeigte der Sennheiser CX SPORT in Summe ein sehr stimmiges Klangbild mit definierter Wiedergabe in der ganzen Breite von Tiefen, Mitten und Höhen.
Verglichen mit dem Panasonic RP-BTS55 zeichnet Sennheisers drahtloser In-Ear ein etwas kühleres, aber dennoch sehr angenehmes und absolut überzeugendes Klangbild. In Death Cab for Cuties Song „I Will Possess Your Heart“ etwa ließ sich das für uns deutlich nachvollziehen.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von open.spotify.com zu laden.
Gerade die Bässe spielte Panasonics Sportkopfhörer hierbei zwar noch kraftvoller und differenzierter aus, dafür spielte Sennheisers Wireless In-Ear aber insgesamt etwas ausgewogener auf und war auch in den Höhen klarer. Der RHA MA750 Wireless – nicht explizit als Sportkopfhörer proklamiert, aber dank IPX4-Standard ebenso gut als solcher einsetzbar –, klang im direkten Vergleich zum Sennheiser CX SPORT sogar deutlich schlechter abgestimmt. Der Sportkopfhörer von Sennheiser zeichnete sich in diesem Vergleich durch ein in sich stimmigeres Klangbild aus, in dem Bässe und Höhen deutlich besser aufeinander abgestimmt sind und sich auch alles, was dazwischen passiert, hervorragend in die Gesamtkomposition eingliedert.
Und auch in der Raumzeichnung schlug sich der Sennheiser CX SPORT ziemlich gut. Eine so plastische Bühne wie unser kabelgebundener Referenz-In-Ear-Kopfhörer, der Audeze LCDi4, vermag Sennheisers Top-Sportkopfhörer zwar natürlich nicht zu zeichnen. Ein durchaus ordentliches Auflösungsverhalten legt er aber dennoch an den Tag: So lassen sich auch über den Sennheiser CX SPORT alle Instrumente klar voneinander unterscheiden, wenn auch nicht ganz so fein säuberlich aufgeteilt im Raum verorten. Das konnten wir beispielsweise im dritten Satz beziehungsweise der II. Abteilung der 5. Sinfonie von Gustav Mahler, „Scherzo. Kräftig, nicht zu schnell“ in D-Dur, feststellen.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von open.spotify.com zu laden.
Natürlich lässt sich ein solcher Sportkopfhörer wie der hier getestete nicht mit Over-Ears der höchsten Güteklasse wie dem Sennheiser HD 820 vergleichen, aber das mit dem brillanten, hochwertigen Klang, den der Hersteller auch seinem Sport-In-Ear zuschreibt, kommt schon hin – gerade für die mit einem Sportkopfhörer verbundenen Zwecke ist seine Klangausgabe schon echt beeindruckend. Und auch das Telefonieren gelang mit dem Sennheiser CX SPORT dank HFP wunderbar. Sowohl auf Sender- als auch Empfängerseite lief das Gespräch absolut klar und genauso rauschfrei wie die Musikwiedergabe ab.
Fazit
Der Sennheiser CX SPORT präsentierte sich in unserem Test als grundsolider Sportkopfhörer, der nicht nur durch sein sportlich-stylisches Design, sondern eben auch durch Funktionalität und gerade für einen Sportkopfhörer echt guten Klang zu überzeugen weiß. Für 129 € bekommt man mit diesem In-Ear-Wireless-Kopfhörer einmal mehr ein gewohnt hochwertiges Gerät aus dem Hause Sennheiser. Der Hi-Fi-Experte muss sich also auch im Sportbereich keineswegs verstecken.
STECKBRIEF SENNHEISER CX SPORT
Gewicht 15,07 g
Preis 129 €
BAUWEISE/AUSSTATTUNG
Wandlerprinzip dynamisch
Bauweise geschlossen, In-Ear
Anschlussmöglichkeiten 2 Geräte gleichzeitig (HFP/A2DP), 8 Geräte in der Pairing-Liste
Stecker / Kabel nein
Adapter USB-Ladekabel
Impedanz 28 Ohm (passiv), 480 Ohm (aktiv)
Bluetooth V 4.2 – unterstützte Profile: A2DP 1.2, AVRCP 1.4, HSP 1.2, HFP 1.6 – HD Voice (oder höher)
Reichweite 10 Meter
Audio Codec aptX / aptX LL / AAC / SBC
Akkulaufzeit 6 Stunden
Akkuladezeit 1,5 Stunden
Fernbedienung ja (Kabelfernbedienung direkt unter dem rechten Ohrhörer)
Zubehör Ohradapterset (XS/S/M/L), Ear-Fin-Adapterset (S/M/L), Kabelclip, Neopren-Transporttasche, Handbücher (Sicherheitsleitfaden & Kurzanleitung)
Besonderheiten ergonomische Ear Fins, Sprachansagen zu Pairing-Status und Akkustand, Freisprecheinrichtung
BEWERTUNG SENNHEISER CX SPORT
KLANG | Punkte |
Neutralität (2x) | 80 |
Feinzeichnung (2x) | 80 |
Impulsverhalten | 77 |
Räumlichkeit | 80 |
Dynamikverhalten | 75 |
Basstiefe | 71 |
TESTERGEBNIS | |
Klangqualität (50%) | 78 |
Tragekomfort (25%) | 84 |
Verarbeitung (15%) | 81 |
Ausstattung (10%) | 80 |
Testurteil | 80,2 |
Preis-Leistung | sehr gut – überragend |
Wie lese ich? Beim Boxen?
Die Dinger halten nicht mal beim normalen Joggen. Ich würd mal behaupten, daß die CX Sport eben gerade für jenen nicht zu gebrauchen sind.
Schade für das viele Geld, das ich ausgegeben habe.
Hallo Josef,
das tut uns leid zu hören.
Hast Du denn auch schon alle verschiedenen Ohradapter-Größen ausprobiert und den Kabelclip beim Sport benutzt?
So gab es in unserem Test tatsächlich keinerlei Probleme.
Viele Grüße