Mit dem brandneuen Campfire Audio Solaris Special Edition erweitert der US-amerikanische Kult-Kopfhörer-Hersteller aus Portland, Oregon sein hochklassiges Produktportfolio um eine Neuauflage seines Spitzenmodells Solaris. Dabei hat die auf nur 750 Exemplare limitierte Sonderedition des Campfire-Flaggschiffs unter anderem ein schickes, kleines ‚Facelift‘ verpasst bekommen.
In unserem ausführlichen Hör- und Praxistest durfte der Referenzklasse-In-Ear-Kopfhörer von der Westküste, der ab Dezember zum Preis von 2.099 Euro erhältlich sein wird, an ausgewählten Zuspielern sein ganzes Können unter Beweis stellen.
Lieferumfang und erster Eindruck
Im Lieferumfang befinden sich beim Campfire Audio Solaris Special Edition in vom Hersteller gewohnter Art ein steckbares, dreipoliges, unsymmetrisches 3,5-Millimeter-Klinkenkabel, drei verschiedene Arten von Ohrpassstücken in unterschiedlichen Größen und nicht zuletzt auch wieder eine Reißverschluss-Tragetasche aus Echtleder. Auch bei der Sonderedition des Solaris setzt Campfire Audio wieder auf das aus der Standard-Version bekannte und am Ohrende vorgeformten und verstärkten „Super Litz“-Audiokabel, bestehend aus versilbertem Kupfer-Litzendraht. (Optional sind übrigens auch ein symmetrisches 2,5-Millimeter-Kabel sowie ein 4,4-Millimeter Pentaconn-Kabel erhältlich.) So hinterlässt dieses Gesamtpaket bereits auf den ersten Blick eine sehr hochwertige Wirkung.
Bauweise des brandneuen Solaris

Das Gehäuse des in Portland, Oregon entwickelten und montierten Campfire Audio Solaris Special Edition baut in seiner Gestalt auf dem des altbekannten Solaris-Modells auf und ist ebenso in minutiöser Handarbeit aus hochwertigen Materialien gefertigt. So besteht der Korpus des High-End-In-Ears beispielsweise abermals aus gefrästem Aluminium und hebt sich, wie schon sein Vorgänger, schon aufgrund seines im Gegensatz zu den Modellen Andromeda, Polaris und IO nicht kantigen, sondern rundum abgerundeten, geschwungenen und mit Rillen bewährten Designs ab. Und auch an den vergoldeten Schrauben, der eingestanzten Seitenmarkierung, den aus Edelstahl gefertigten Ausläufen und Ohrgittern sowie dem spezialangefertigten, mit Berylliumkupfer isolierten MMCX-Anschluss hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell nichts geändert.

Was aber neu ist und sofort ins Auge springt, ist die farbliche Ausführung des Campfire Audio Solaris Special Edition: Kam die Standard-Version des Referenz-Hörers noch in Schwarz samt einer Gehäuseabdeckung aus mit 24 Karat vergoldetem gebürstetem Aluminium-Finish daher, besteht die neue limitierte Edition aus mittels 3D-Druck gefertigten, keramischen Akustikkammern in einem hochstabilen Gehäuse mit PVD-Finish und besticht durch ihre an den Kanten schwarze Abdeckung mit einer edel wirkenden Perlmutt-Außenseite. Bei dieser handelt es sich im Übrigen um einen Abalone-Intarsien-Deckel, dessen Material aus der Schale von Seeohren, also Abalonen, gewonnen wird.

Und auch die ‚inneren Werte‘ des Campfire Audio Solaris Special Edition haben es, wie schon die des Serienmodells, in sich: Denn in dem Spitzen-In-Ear-Monitor mit Hybridtechnologie geben nicht weniger als vier bärenstarke Treiber den Ton an: Im Innern des Hörers sind gleich zwei mit der hauseigenen „T.A.E.C.“-Technologie (Tuned Acoustic Expansion Chamber = Abgestimmte akustische Expansionskammer) ausgestattete, maßgeschneiderte Balanced Armature Treiber (BA-Treiber) für die Höhen zuständig. Zudem wartet der Hörer mit einem maßgeschneiderten BA-Treiber für die Mitten sowie einem speziell abgestimmten, dynamischen 10-Millimeter-Treiber mit plasmagestützten diamantähnlichen Kohlenstoff-Membranen (CVD und ADLC) für die Tiefmitten und den Bass auf.
Der Campfire Audio Solaris Special Edition in der Praxis

Auch bei über mehrere Stunden andauernden Hörsessions fühlte sich der Campfire Audio Solaris Special Edition in unserem Praxistest trotz seines vergleichsweise nicht ganz geringen Gewichts und seiner Größe stets angenehm und leicht an. Dabei saß er zudem jederzeit fest und sicher im Ohr und drohte zu keiner Zeit herauszufallen. Darüber hinaus bot der Spitzen-In-Ear verschiedenen Testhörern insbesondere mit den Marshmallow-Ohrpassstücken in unterschiedlichen Größen dank seiner überdurchschnittlich weit in den Gehörgang hinein reichenden Ohrausläufe eine sehr gute Abschirmung von Umgebungsgeräuschen.
Auch das an der dem Ohr zugewandten Seite entsprechend vorgeformte und um die Ohrmuschel herum verstärkte „Super Litz“-Kabel saß sehr angenehm und verrutschte nicht, sondern blieb immer genau da, wo es hingehörte. Und zu guter Letzt machte es auch nicht durch nervige Kabelgeräusche auf sich aufmerksam – Praxistest absolut bestanden!
So klingt der High-End-In-Ear

Nach der gewohnten Einbrennphase von etwa 72 Stunden betrieben wir den Campfire Audio Solaris Special Edition, wie üblich, mit ausgewählten Digital Audio Playern, um uns einen fundierten Eindruck von seinen Klangqualitäten an mobilen Zuspielern zu verschaffen. Hierbei kamen unter anderem die beiden Spitzen-DAPs iBasso DX220 und Questyle QPM zum Einsatz. Und wie wir es schon im Voraus vermutet hatten, so hat der Testkandidat schließlich auch unseren ausführlichen Hörtest mit Bravour bestanden:
Schon im Bassbereich spielte der Campfire Audio Solaris Special Edition groß auf; spielte elektronische Bässe wie im Faray-Titel „Anger“, Trentemøllers „Evil Dub“ oder „Dangerous“ von The XX druckvoll, voluminös und konturiert aus und legte auch unter den Song „No Sanctuary Here“ von Chris Jones und Marian Herzog ein sattes Bassfundament.
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Auch die Höhen gab das Top-In-Ear-Modell aus Portland, Oregon detailreich und mit einer fast schon frechen Leichtigkeit zum Besten. Dabei ließ der Campfire Audio Solaris Special Edition das Instrumentalstück „As Time Goes by“ von Gianluigi Trovesi und Gianni Coscia nicht nur strahlend und kristallklar, sondern – gerade auch für einen In-Ear – bemerkenswert luftig und ausgedehnt klingen. Ebenso wusste der Campfire-Audio-Hörer hohe Stimmen wie die von Kate Bush, Whitney Houston und Norah Jones hochaufgelöst, filigran und mit großer Strahlkraft abzubilden und das Ganze dabei auch noch ungemein unangestrengt klingen zu lassen – stark!

Und auch eine grandiose Mittenauflösung legte der Testkandidat an den Tag, wodurch sich etwa im Refrain von Mumford & Sons‘ „Little Lion Man“ jedes Instrument genau heraushören ließ. Richtiggehend brillieren konnte die limitierte Sonderedition von Campfire Audios Flagship-In-Ear hiermit insbesondere bei Jazz-Stücken wie Max Babs „Tricycle“ und der „Jazz at the Pawnshop“-Platte, bei der den einzelnen Tracks vom neuen Solaris so viel Leben, so viel Charakter eingehaucht wurde; das Vibraphon in „High Life“ derart körperhaft wiedergegeben wurde, dass es regelrecht ein Genuss war – und man sich angesichts der Räumlichkeit, die der Testkandidat hierbei abbildete, geradewegs in den Stockholmer Jazzclub zurückversetzt fühlen konnte, in dem die Live-Aufnahmen zur legendären Jazz-Compilation 1976 stattgefunden hatten.
Wo manch anderer (In-Ear-)Kopfhörer alles mehr oder weniger zu einem Brei verschmelzen lässt, tat sich der Campfire Audio Solaris Special Edition in jeglicher Hinsicht mit einer beeindruckenden Klarheit hervor, so zum Beispiel bei Brand News Rocksong „Archers“, bei dessen durchgängigem Impulsfeuerwerk trotzdem jedes einzelne Instrument sowie die Stimme plastisch greifbar und zudem exakt im Stereopanorama verortbar war. Gleiches gilt für Dolly Partons Country-Klassiker „Jolene“, der uns mit einem In-Ear selten so kristallklar geklungen und so viel Spaß gemacht hat. Hierbei gab der brandneue Solaris einzelne Impulse wie das Anzupfgeräusch von Gitarre und Bass ungemein authentisch wieder und kreierte eine Räumlichkeit und gleichzeitig eine solche Nähe zur Band, angesichts derer es dem Hörer fast so vorkommen konnte, als befinde er sich mitten unter den Musikern im Tonstudio. Auch Joscho Stephans „Django Nuevo“ und „La die deviant soi“ von Renaud Garcia-Fons reihen sich an dieser Stelle perfekt ein – und wurden mit dem Testkandidat auch unterwegs zum audiophilen Hochgenuss.
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Räumlichkeit ist ohnehin eine der großen Stärken des Campfire Audio Solaris Special Edition: Bei Stücken wie dem von Marianne Mellnäs interpretierten Weihnachtslied „O Helga natt“ von der Compilation „Cantate Domino“ wähnte man sich beinahe in der Stockholmer Oscarkirche, wo das Stück einst aufgenommen wurde. Im Song „Homeless“ von Paul Simon und Ladysmith Black Mambazo waren mit dem Hörer sämtliche Stimmen der südafrikanischen A-cappella-Gruppe fein säuberlich rings um den US-Musiker herum angeordnet. Gerade bei klassischen und Orchester-Stücken konnte der Top-In-Ear zudem mit seiner von einer überragenden Tiefenstaffelung und enormen Plastizität geprägten Bühnenabbildung glänzen, so etwa im dritten Satz / II. Abteilung der 5. Sinfonie von Gustav Mahler, „Scherzo. Kräftig, nicht zu schnell“ in D-Dur oder in der Komposition „Halleluja“ aus Händels „Messiah“-Oratorium – unnötig zu betonen, dass der Testkandidat hierbei selbst die größten dynamischen Sprünge mit Leichtigkeit bewältigte.

So verwöhnte uns der Campfire Audio Solaris Special Edition in unserem Hörtest durchweg mit einem äußerst realistischen, natürlich klingenden und ausgewogen rund anmutenden Klangbild ohne jegliche Schwächen. So katapultierte der Spitzen-Hörer seinen Nutzer beim Musikhören jeglichen Genres, das er vor die Flinte geworfen bekam, augenblicklich in den Hochgenuss-Modus – und hielt ihn dort auch mitunter über mehrere Stunden hinweg gefangen. Und mit dem optionalen symmetrischen Kabel, das uns vom Vertrieb Headphone Company zum Test freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde, ließ sich aus dem ohnehin schon überragend klingenden In-Ear sogar noch ein Fünkchen mehr Spielfreude herauskitzeln – Spitze!
Fazit
Der Campfire Audio Solaris Special Edition ist ein in Handarbeit gefertigter High-End-Kopfhörer, der bis ins letzte Detail aus erlesenen Materialien besteht, über ein einzigartiges Design verfügt und mit hochwertigem Zubehör geliefert wird. Obendrein ist dieser Top-In-Ear dank seiner Bauweise und der starken Hybrid-Treiber mit einem überragenden Klang gesegnet und bietet zudem einen langfristig hohen Tragekomfort. Kopfhörer-Enthusiasten, die einen höchst exklusiven In-Ear der Spitzenklasse suchen und auch das nötige Kleingeld dafür übrig haben, liegen hier also genau richtig.
STECKBRIEF CAMPFIRE AUDIO SOLARIS SPECIAL EDITION
Gewicht 21 g (ohne Kabel)
Preis 2.099 €
BAUWEISE/AUSSTATTUNG
Wandlerprinzip Hybridtreiber [Höhen: 2x maßgeschneiderter Balanced Armature-Treiber mit mit abgestimmter akustischer Expansionskammer („T.A.E.C.“), Mitten: 1x maßgeschneiderter Balanced Armature-Treiber, Tiefmitten + Bass: 1x speziell abgestimmter dynamischer ADLC-Treiber, 10 mm]
Bauweise geschlossen, In-Ear
Frequenzgang 5 Hz – 20 kHz
Anschlusskabel Audiokabel (abnehmbar, 120 cm)
Stecker 3,5-mm-Miniklinkenstecker (vergoldet, gewinkelt)
Adapter nein
Impedanz 10 Ohm
Besonderheiten In-Ear-Monitor mit vier Treibern und Hybridtechnologie; hochstabiles PVD-Gehäuse; T.A.E.C. Technologie; plasmagestützte CVD/ADLC-Membran; „Super Litz“-Kabel mit vier großen Leitern aus versilbertem Kupfer-Litzendraht
ZUBEHÖR
steckbares, dreipoliges, unsymmetrisches 3,5-Millimeter-Klinkenkabel mit MMCX-Anschluss, diverse Ohrpassstücke: Final Audio E-Type (Größen XS bisXL), Silikon (Größen S, M, L), Campfire Audio Marshmallow (Größen S, M, L); Reinigungswerkzeug; Premium-Kopfhörertasche aus Echtleder mit Reißverschluss; Stofftäschchen zum Schutz der Ohrhörer
AUFBEWAHRUNG
Ledertasche
BEWERTUNG CAMPFIRE AUDIO SOLARIS SPECIAL EDITION
KLANG | Punkte |
Neutralität (2x) | 89 |
Feinzeichnung (2x) | 91 |
Impulsverhalten | 90 |
Räumlichkeit | 89 |
Dynamikverhalten | 89 |
Basstiefe | 88 |
TESTERGEBNIS | |
Klangqualität (50%) | 90 |
Tragekomfort (25%) | 84 |
Verarbeitung (15%) | 89 |
Ausstattung (10%) | 84 |
Testurteil | 88,1 |
Preis-Leistung | sehr gut |