Digital Audio Player HiBy R3 Pro

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Testsiegel HiBy R3 Pro (neu)Der chinesische Audiotechnik-Hersteller HiBy hat mit dem Modell R3 Pro einen hochmobilen Hi-Res-Player mit Touch-Display der zweiten Generation im Produktsortiment, der über ein hauseigenes Betriebssystem, einen symmetrischen und unsymmetrischen Kopfhöreranschluss verfügt und auch als USB-DAC fungieren kann. Und der kleine HiBy R3 Pro kann noch viel mehr…

Wir haben den kompakten Digital Audio Player, der sich als in Sachen Ausgangsleistung und Gesamtton verbesserte Version des klassischen R3-Modells versteht und für 250 Euro in den Farben Schwarz und Grau zu haben ist, einem ausführlichen Test unterzogen.

Lieferumfang und erster Eindruck

Der HiBy R3 Pro wird in einer stabilen schwarzen Box im weißen Pappschuber geliefert, die jeweils schlicht gehalten, aber mit goldenen Schriftzügen versehen sind, was hohe Wertigkeit vermittelt. Nichts anderes findet der Nutzer schon beim Unboxing vor: In einer Schaumstoff-Schablone liegt der kleine Musikplayer zunächst obenauf, darunter befindet sich hinter einem aufklappbaren Pappdeckel das beiliegende, ebenso wertig wie der Player selbst anmutende, Zubehör: ein stabiles, stoffummanteltes USB-C-Kabel, eine robuste Kunststoff-Schutzhülle, ein Bildschirm-Schutzaufkleber aus gehärtetem Glas sowie Display-Schutzfolien, die Bedienungsanleitung, eine Garantiekarte – und als besonderes Schmankerl ein Echtheitszertifikat. Damit lässt HiBy den Nutzer umgehend wissen, wie er den Player zu verstehen hat: als Premium-Produkt zum moderaten Preis.

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Der HiBy R3 Pro wird unter anderem mit einer schützenden Silikonhülle und einem hochwertigen USB-C-Kabel geliefert.

Optik und Bauweise des HiBy R3 Pro

Von außen betrachtet gleichen sich der hier getestete Digital Audio Player HiBy R3 Pro und das Vorgängermodell R3 zunächst wie ein Ei dem anderen: So kommt das aktuelle Modell ebenfalls im komplett schwarzen, zugleich edel und robust wirkenden Aluminium-Design mit geschmackvoll abgerundeten Ecken und Kanten daher. Lediglich die Rückseite des Players mit ihrer gehärteten Glasscheibe sowie die Einfassung des plan in die Vorderseite eingelassenen 3.2″ LCD-IPS-Touchscreen-Farbdisplays heben sich im glänzenden Schwarz vom ansonsten zurückhaltenden Matt-Schwarz ab. Dabei wandelt der HiBy R3 Pro mit Maßen von 82 x 61 x 13 Millimetern und nur 97 Gramm Eigengewicht in Sachen Kompaktheit schon fast auf den Spuren der ultrakompakten Mini-Hi-Res-Player FiiO M5 (45,3 x 42 x 13,9 Millimeter, 38 Gramm) und Shanling M0 (45 x 40 x 13,5 Millimeter, 38 Gramm).

Auch hinsichtlich der Bedienelemente hat sich darüber hinaus im Gegensatz zum Vorgänger des Testkandidaten nichts geändert: Auf der echten Gehäuseseite befinden sich von oben nach unten aufgereiht der On/Off-Schalter, die LED-Kontrollleuchte und die den Play/Pause-Button einrahmenden Vor- und Zurück-Taster – allesamt leichtgängig und mit einem angenehmen Druckpunkt versehen. Auf der gegenüberliegenden Außenseite liegt, wie vom HiBy R3 gewohnt, die länglich geformte Volume-Wippe. Oben findet man zwei Kopfhörer-Anschlüsse, während der USB-C-Anschluss und der microSD-Karten-Einschub auf der unteren Gehäuseseite angebracht sind.

Anschlüsse, Konnektivität und Akkuleistung

Über den oben genannten microSD-Kartenslot lässt sich der nur gut 7 GB große interne Speicher des HiBy R3 Pro um bis zu zwei Terabyte erweitern. Zum Vergleich: Der ähnlich dimensionierte und bepreiste Activo CT10 von Astell & Kern kommt mit einem internen NAND-Speicher von 16 GB, ist aber nur um maximal 400 GB aufrüstbar. Der nochmals deutlich günstigere und ultrakompakte FiiO M5 bietet ebenfalls die Option, den Speicherplatz um bis zu 2 Terabyte zu erweitern. Die deutlich größeren und teureren Modelle iBasso DX220 und Astell & Kern A&norma SR25 sind von Haus aus mit einem 64-GB-Speicher ausgestattet. Nur ersterer lässt sich aber, wie unser Testkandidat, auf bis zu zwei Terabyte erweitern, der A&K-Player erlaubt „nur“ 1 Terabyte. Und der FiiO M11 aus dem preislichen Mittelfeld wiederum bietet mit seinen zwei microSD-Slots insgesamt sogar erweiterbaren Speicherplatz von insgesamt 4 Terabyte.

Bei den oben genannten Kopfhörer-Anschlüssen des HiBy R3 Pro handelt es sich um einen unsymmetrischen 3,5-Millimeter- sowie einen symmetrischen 2,5-Millimeter-Klinken-Anschluss. Und über den ebenfalls schon erwähnten USB-C-Anschluss lässt sich der hier getestete Digital Audio Player standardmäßig wiederaufladen und wahlweise auch als mobiler DAC verwenden. Und auch in Sachen Drahtlos-Konnektivität hat der HiBy R3 Pro so einiges zu bieten:

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Das Hauptmenü des Players

Verbindungen mit verschiedenen kabellosen Kopfhörern waren mit dem Proband in unserem Praxistest via Bluetooth 5.0 in Windeseile hergestellt, womit der HiBy R3 Pro nicht nur ähnlich ausgestatteten DAPs wie unserer Redaktions-Referenz iBasso DX220 in nichts nachsteht, sondern beispielsweise auch einem aktuellen und preislich deutlich höher angesetzten Hi-Res-Player wie dem Astell & Kern A&norma SR25 etwas voraus hat. Dabei supportet der Proband die Bluetooth-Codecs SBC, AAC, aptX und LDAC – sowie den völlig neuen, intern bei HiBy entwickelten Audio-Codec namens „UAT“ (= Ultra Audio Transmission), der eine Abtastrate von 192 kHz bei einer Datenbandbreite von 1,2 MBit/s unterstützt und sich sogar an verschiedene Musikgenres anpassen kann. Allein, aufgrund des proprietären Formats mangelt es natürlich an UAT-fähigen Empfängern.

Außerdem ist der neue A&K-Player Wi-Fi-fähig, also im WLAN mit 2,4 und 5 GHz nutzbar, und beherrscht obendrein DLNA-Streaming und AirPlay. Das heißt, die User können ihre Lieblingsmusik auch vom Heimserver oder verschiedenen Streamingdiensten via Tidal (vorinstalliert) oder Qobuz abspielen. Nicht zuletzt ist mittels der schon vom Vorgänger bekannten Funktion „HiBy Link“ auch die Fernbedienung des HiBy R3 Pro via kostenloser „HiBy Music“-App von dem Smartphone aus möglich. Allerdings lassen sich auf diese Weise lediglich die Medienbibliothek des HiBy R3 Pro durchsuchen, die Musikwiedergabe steuern und die Lautstärke regeln, es können darüber hinaus keinerlei weitere Einstellungen am Gerät vorgenommen werden – schade!

Mit dem eingebauten 1.600-mAh-Akku soll es der HiBy R3 Pro im unsymmetrischen Betrieb auf bis zu 20 und im symmetrischen immer noch auf bis zu 16 Stunden Musikwiedergabe am Stück bringen. Das – übrigens auch mit demselben Akku wie der Testkandidat ausgestattete – Vorgängermodell R3 kam dagegen nur auf neun beziehungsweise elf Stunden, hierzu später mehr. Damit legt der HiBy R3 Pro zum Beispiel im Vergleich mit anderen kompakten DAP-Modellen wie den bereits erwähnten Astell & Kern Activo CT10 und FiiO M5 vor. Beim Ladeprozess, der circa 2,5 Stunden in Anspruch nimmt, nehmen sich der Proband und der kleinste FiiO-Player wiederum nichts, während der Activo dagegen schon etwa eine Stunde früher wieder voll aufgetankt ist.

Kleiner Kraftprotz mit vielen technischen Highlights und Spielereien

Rein äußerlich im Vergleich zum Vorgänger R3 nahezu unverändert, hat der HiBy 3 Pro einige innerliche Upgrades verpasst bekommen: Wie bereits erwähnt, arbeitet der Testkandidat außerdem mit Bluetooth 5.0 statt, wie das Vorgängermodell, mit V 4.2 – und das nun auch im Dual-Band, das heißt sowohl im 2.4G- als auch im 5G-Netz, was insbesondere den Streaming- und WiFi-Funktionen des Players zugute kommt.

Und während beim Proband dieselbe Version des hauseigenen Betriebssystems HiBy OS zum Einsatz kommt und die gleiche „Ingenic X1000E“-CPU den Takt angibt, die schon den R3 zuvor verlässlich angetrieben hatte, kommt hier nun außerdem statt des Single-DAC ES9028Q2 des R3 eine duale Cirrus Logic CS43131 DAC-Implementierung zum Einsatz. Durch diese ist der kleine Hi-Res-Player bei Nutzung als D/A-Converter über USB in der Lage PCM-Dateien mit bis zu 384 kHz bei 32 Bit zu wandeln und DSD nativ bis DSD256 wiederzugeben. Darüber hinaus spielt er sowohl Musikdateien im verlustbehafteten MP3-, WMA-, OGG- und AAC-Format als auch die verlustfreien Formate MQAFLAC, WAV, WMA Lossless, AIFF und APE ab.

Darüber hinaus verfügt der HiBy R3 Pro, ähnlich wie zum Beispiel die Top-DAPs Questyle QPM oder iBasso DX220, über einen integrierten hochauflösenden Kopfhörerverstärker für eine bessere Audioqualität und einen geringeren Stromverbrauch – was auch die deutliche Steigerung der Akkuleistung des R3 Pro im Vergleich zu seinem Vorgänger erklären dürfte. Zudem wurde bei der Ausgangsleistung am symmetrischen wie am unsymmetrischen Kopfhöreranschluss im Vergleich zum Vorgänger HiBy R3 noch eine Schippe draufgelegt: Bei einer Last von 32Ω hat sich die unsymmetrische Ausgangsleistung des Players marginal von 56 mW (R3) auf 60 mW (R3 Pro) pro Kanal verbessert, die symmetrische Ausgangsleistung sogar signifikant von zuvor 112 mW auf 220 mW pro Kanal beim R3 Pro.

Mittels des sogenannten „MSEB (MageSound 8-Ball)“-Tuners, einer proprietären Kombination aus mehreren Algorithmen, die auf einem parametrischer Equalizer (PEQ) und Klangfeld-Anpassungen basiert, lässt sich das Klangbild obendrein den eigenen Präferenzen anpassen. Einem „normalen“ – und wohlgemerkt ebenfalls vorhandenen (acht Voreinstellungen plus individuell einstellbar) – Equalizer ähnelnd, aber sich vom Aufbau und der Bezeichnung der einzelnen Parameter her (zum Beispiel „Bassgefüge“, „Weibliche Obertöne“ und „Notenstärke“) davon abhebend und weit darüber hinausgehend, bietet sich hiermit beim HiBy R3 Pro also eine nette Spielerei für Audiophile Musikliebhaber, um bei ihrer Lieblingsmusik noch das letzte My an Feintuning zu betreiben. Nicht zuletzt bietet der HiBy R3 Pro Nutzern neben Webradio-Zugang, einer E-Reader-Funktion und einem Schrittzähler auch die Möglichkeit benutzerdefinierte Themes zu erstellen, welche auch die visuelle Qualität des Musikerlebnisses optimieren und das Hörerlebnis mit dem Hosentaschen-DAP vollends individualisieren sollen.

GUI und Handhabung des kompakten DAPs

In Sachen Software setzt HiBy beim R3 Pro, wie beim Akku und der CPU, auf das bereits vom Vorgänger R3 bekannte und im Vergleich zu diesem völlig unveränderte hauseigene Betriebssystem HiBy OS. Das ist wie folgt aufgebaut und enthält unter anderem die nachfolgend genannten Funktionen:

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Den Schrittzähler wird wohl nur nutzen, wer keinen gesteigerten Wert auf absolute Exaktheit legt…

Über die Menüleiste am oberen Bildschirmrand gelangen Nutzer des HiBy R3 Pro ins Hauptmenü, zum Musik- und Wiedergabe-Übersichtsmenü, zum Streaming-Menü sowie zur Musiksuche und in den „Now Playing“-Bereich. Letzterer ist übersichtlich gestaltet; so wie man es auch von vielen anderen Hi-Res-Playern kennt, mit großem Albumcover im Hintergrund und allen wichtigen Steuerungsoptionen davor am unteren Bildschirmrand. Auch ein Fortschrittsbalken mit Zugpunkt zum sekundengenauen Navigieren innerhalb eines Songs ist mit von er Partie. Je nach Einstellung im Audiomenü wird der zuletzt abgespielte Song nach einem Neustart exakt von der Position weitergespielt, an der man ihn zuvor unterbrochen hat, es wird nur der zuletzt wiedergegebene Song als solches gespeichert, oder der Player merkt sich gar nichts.

Die Suchfunktion funktioniert einwandfrei und wird sogar in „Titel“, „Alben“, „Künstler“ und „Favoriten“ untergliedert, das Suchen gestaltet sich aufgrund des kleinen Displays des HiBy R3 Pro und der Mehrfachbelegung einzelner Buchstaben-/Zahlen-Buttons als etwas fummelig. Das Musikstreaming über den bereits vorinstallierten Titan-Bereich gelang im Test ebenfalls völlig ohne Probleme und gestaltete sich daher sehr angenehm. Die Übersichtsmenüs zu auf dem Player befindlicher Musik und Wiedergabelisten machen ihrem Namen auf dem HiBy R3 Pro trotz des begrenzten Displayformats ebenfalls alle Ehre.

Und auch im Hauptmenü fanden wir uns im Test durchaus gut zurecht. Dieses ist wiederum in zehn Menüunterpunkte aufgeteilt: Hier haben nicht nur „System-„, „Wiedergabe-“ und „Schnurlose Einstellungen“, auf die im Folgenden noch ein wenig genauer eingegangen werden soll, einen separaten Unterpunkt spendiert bekommen, sondern unter anderem auch der – nicht ganz akkurat arbeitende – Schrittzähler, die E-Book-Funktion sowie der EQ-Bereich und der bereits erwähnte MSEB-Tuner.

In den Systemeinstellungen des HiBy R3 Pro lassen sich mitunter Sprache, Uhrzeit und Sleep-Timer einstellen sowie allerlei visuelle Anpassungen vornehmen, bis hin zu besagten Custom Themes. Weitere Einstellungsmöglichkeiten sind hier zum Beispiel der verwendete USB- und Standby-Modus. Außerdem können hier die prozentuale Anzeige der Akkukapazität sowie die Kontrolle-LED hier zugeschaltet sowie Firmware-Updates durchgeführt werden. Die „Schnurlosen Einstellungen“ beinhalten sämtliche Funktionen rund um Bluetooth- und Wi-Fi-Verbindungen sowie DLNA; AirPlay und HiBy Link. Und unter den Wiedergabeeinstellungen finden sich mitunter Konfigurationsmöglichkeiten des Wiedergabemodus (Shuffle, Repeat, etc.). Lückenlose Wiedergabe, die L-/R-Balance und verschiedene Optionen zur Begrenzung er Maximallautstärke finden sich hier genauso wie die Wahl des Kopfhörerausgangs und des DSD-Ausgangsmodus.

Schließlich thront über jedem Menü des Players die Infoleiste am oberen Bildschirmrand und gibt stets eine Übersicht über Elementares wie die Lautstärke, den Akkustand und die Connection des Players. Praktisch: Per Wischen von unten nach oben kann zudem in jedem Menü ein Fenster mit wichtigen Einstellungsmöglichkeiten aufgezogen werden.

Unser Eindruck vom GUI und Handling des HiBy R3 Pro: Das HiBy OS bietet eine Vielzahl an Optionen und Features, funktioniert grundsätzlich gut und verlässlich und ruckelfrei. Es verarbeitet über das Touchdisplay eingegebene Befehle zügig, mit minimaler Verzögerung, und Tastenbefehle blitzschnell. Als Nutzer Android-basierter Systeme auf größeren Digital Audio Playern mag man das HiBy OS zunächst vielleicht etwas unübersichtlich finden und gegebenenfalls ein wenig Eingewöhnungszeit benötigen, doch findet sich auch der Neunutzer hiermit grundsätzlich schnell zurecht, für ehemalige Nutzer des HiBy R3 ist es wiederum ohnehin ein alter Hut. Die Bedienung etwa des GUIs unseres Referenz-DAPs iBasso DX220 ging uns noch etwas selbstverständlicher von der Hand. Letztlich ist es aber auch einfach Geschmacksache, wozu man eher tendiert.

Und noch ein paar Worte zur mitgelieferten Schutzhülle aus Kunststoff: Diese erfüllt ihre Dienste schon ziemlich gut, wer es aber noch eine Nummer sicherer haben möchte, der kann außerdem auf die optional für derzeit knapp 40 Euro erhältliche, hochwertige und passgenau auf den HiBy R3 Pro zugeschnittene Echtleder-Hülle zurückgreifen.

Der R3 Pro im Hörtest

Auch im Hörtest konnte der HiBy R3 Pro, der sämtliche wichtigen Wiedergabeformate abzuspielen weiß, überzeugen. An diversen kabelgebundenen sowie drahtlosen Kopfhörern vom ANC-Over-Ear DALI IO-6 bis zum High-End-In-Ear ULTRASONE Saphire klang der hier getestete Digital Audio Player bei der Wiedergabe hochauflösender Musik aus den verschiedensten Genres eher wie ein großer DAP denn wie ein kleinformatiges Modell. Zwar kann der Proband unseren Referenz-DAPs iBasso DX220 und Questyle QPM oder dem Astell & Kern A&norma SR25, die auch allesamt wesentlich größer sind und deutlich mehr zu Buche schlagen, nicht ganz das Wasser reichen, doch kann sich die Klangleistung des kompakten und vergleichsweise günstigen Hi-Res-Players wirklich sehen lassen:

In Kombination mit allen mit ihm verbundenen Kopfhörern gab der HiBy R3 Pro ein beachtlich ausgewogen und natürlich wirkendes Klangbild mit ordentlich Druck im Tiefbass, klaren Mitten und sauberen Höhen zum Besten – gerade für einen so kompakten DAP seiner Preisklasse. Dabei standen ihm Jazz- und Klassik-Stücke ebenso gut zu Gesicht wie Songs aus den Bereichen Pop und Rock und auch elektronische Musik. Und vor anspruchsvolleren audiophilen Tracks zeigte der kleine HiBy-Player keine übertrieben Ehrfurcht, sondern kam selbst mit diesen dank seiner feinen Auflösung erstaunlich gut zurecht. Rasant aufeinanderfolgende Impulse jeglicher Couleur verarbeitete der HiBy R3 Pro ebenfalls sehr schnell, und größere dynamische Sprünge stellten ihn auch vor keine unlösbare Aufgabe.

Klar, gerade die Top-Modelle iBasso DX220 und Questyle QPM liefern nochmal ein Mehr an Feinauflösung, Transparenz und Detailtreue – spielen aber preistechnisch natürlich auch in einer ganz anderen Liga. Mit Digital Audio Playern aus dem mittleren Preissegment wie dem FiiO M11 kann der Testkandidat aber schon erstaunlich gut mithalten. Respekt! Und mit den EQ-Voreinstellungen sowie der Option eigene Kurven zu speichern und nicht zuletzt den Möglichkeiten der Feinjustierung, die der MSEB-Tuner obendrein mit sich bringt, lässt sich der Klang des HiBy R3 Pro ja zusätzlich auch noch individuell anpassen. Mit diesem Digital Audio Player. bekommt man für sein Geld echt einiges geboten.

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Klingt beinahe wie ein großer: der kleine Digital Audio Player HiBy R3 Pro

Fazit

Der HiBy R3 Pro bringt dank seiner Abmessungen und des geringen Gewichts alle Vorzüge eines kompakten Digital Audio Players mit, der für den mobilen Gebrauch unterwegs geradezu prädestiniert ist. Mit dem Qualitäts-Dual-DAC, dem insgesamt leicht zu bedienenden, hauseigenen Betriebssystem, zahlreichen Features und einer respektablen Klangleistung spielt der nochmals verbesserte Nachfolger des bewährten HiBy R3 weit über seinem Preisniveau. Somit muss sich er kleine Hi-Res-Player auch nicht vor größeren, höherpreisigen (Android-) Modellen verstecken – und passt dabei in jede Hosentasche. Toll!

STECKBRIEF HIBY R3 PRO

Weitere Informationen

Abmessungen (HxBxT) 82 x 61 x 13 mm
Gewicht 97 g
Preis 249,00 €

AUSSTATTUNG
Gehäuse Aluminum, Glas (Frontseite)
Speicher 7,3 GB interner Speicher, 1x Micro-SD-Kartenslot (bis 2 TB)
Anschlüsse 1x 3,5 mm unsymmetrisch; 1x 2,5 mm symmetrische Klinke; 1x USB-C
Display 3.2″ LCD-IPS-Farbdisplay mit Touchscreen (Auflösung: 360×480)
Akku 1.600 mAh
Akkulaufzeit ~ 16 Stunden (symmetrisch), ~ 20 Stunden (unsymmetrisch)
Akkuladezeit ~ 2,5 Stunden
Kopfhörerverstärker 4 Vrms (symmetrisch), 2 Vrms (unsymmetrisch)
WiFi 2.4 / 5 GHz WLAN mit DLNA und AirPlay
Bluetooth V 5.0 – unterstützte Audio Codecs: SBC / AAC / aptX / UAT / LDAC
DLNA-Streaming Ja

TECHNISCHE DATEN
Betriebssystem HiBy OS
CPU Ingenic X1000E
RAM k. A.
DAC Dual-DAC Cirrus Logic CS43131
Auflösung mit 32 Bit/384 kHz, DSD64/128/256
Unterstützte Dateiformate verlustfrei: MQA, DSD64/128/256, FLAC 384 kHz/32 Bit, WAV, WMA Lossless, AIFF, APE / lossy: MP3, WMA, OGG, AAC

AUDIOEINSTELLUNGEN
EQ 10-Band-Equalizer (8 Presets + 1 Custom-Kurve speicherbar), hauseigener MSEB Tuner
Weitere Einstellungen Lückenlose Wiedergabe, maximale Lautstärke, maximale digitale Lautstärke, feste Ein-Lautstärke, Gain (High / Low), Überblenden,  L/R Balance, DSD-Ausgangsmodus wählen („PCM“, „DoP“, „Nativ“), DSD-Gain-Kompensation (0 – 6), 4 Antialiasing-Filter

WEITERE FUNKTIONEN
USB-DAC, USB-C-Schnittstelle (bidirektional (USB-DAC + Transport =Bluetooth Transmitter + Bluetooth Receiver), Ausgänge wählbar, USB-Modus wählbar („Speicherung“, „Audio“, „Dock“), USB-Stromversorgung begrenzen, Kontroll-LED ein- und ausschaltbar, Wi-Fi Musik-Receiver, Musikstreaming via Tidal und Qobuz, Webradio, AirPlay, proprietärer Bluetooth-Audio-Codec UAT (Ultra Audio Transmission), Custom Themes, Sleep-Timer, Schrittzähler, Remote-Bedienung via App „HiBy Music“, E-Reader-Funktion

ZUBEHÖR
USB-C-Kabel, matt-transparente Kunststoff-Schutzhülle, Bildschirmschutz aus gehärtetem Glas, Display-Schutzfolie, Bedienungsanleitung, Garantiekarte, Echtheitszertifikat – optional: Leder-Schutzhülle (Preis: derzeit knapp 40 €)

BEWERTUNG HIBY R3 PRO

TESTERGEBNIS Punkte (von 100)
Klang (40%) 81
Verarbeitung (15%) 85
Bedienung Hardware (15%) 84
Bedienung Software (15%) 80
Ausstattung (15%) 85
Testurteil 82,5
Preis-Leistung sehr gut – überragend
So testet und bewertet mobilefidelity magazin.

2 Kommentare

  1. Nach dem Lesen eures Tests habe ich mir letzte Woche den Hiby R3 Pro Saber 2022 gekauft und vorgestern erhalten. Ganz ehrlich – ich verstehe beim besten Willen nicht, wie man etwas so „unausgereiftes“ wie diesen DAP, derart positiv bewerten kann?

    Das fängt damit an, dass der Player am 3,5 mm Ausgang max 7-8h bei mittlerer Lautstärke durch hält. Die Touchbedienung ist eine mittlere Katastrophe. Mal super sensibel, mal muss man 3-4 mal tippen bis etwas passiert.
    Es gibt keine Bedienungsanleitung, auch nicht online. Wie man z.B. von Tidal auf Qobuz umstellt, erfährt man per E-Mail vom Support. Der ist auf jeden Fall schnell und gut.

    Bluetooth funktioniert prima. Mit Wlan Qobuz Streaming zu hören, war ein Drama. Immer wieder 2-3 Sekunden Unterbrechungen oder sehr kurze Hickups, auch wenn der Player still nur einen Meter Luftlinie vor der Fritzbox auf dem Schreibtisch lag. Morgen geht der Player retour.

    Da das mein erster DAP war, gebe ich die Hoffnung nicht auf, bzw. versuche es nun in der 1000 € Kategorie. Ich hoffe sehr, dass sich diese erste Erfahrung nicht wiederholt, bzw. andere Player auf einem selbstverständlichen Niveau wie Handys funktionieren.

    Der R3 Pro Saber ist davon maximal weit entfernt, auch wenn er optisch und haptisch durchaus gut ist. Das reicht allerdings nicht 👎

    • Hallo Stephan,
      vielen Dank für deinen Kommentar und das du dir die Zeit genommen hast deine Erfahrungswerte mit uns zu teilen. Der Autor der diesen Test verfasst hat, ist leider nicht mehr bei uns beschäftigt und ich kenne das Produkt nicht. Ich gehe jedoch davon aus, dass der Testbericht durchaus die Erfahrungen des Autoren widerspiegelt. Die von dir genannten Minuspunkte würde ich persönlich auch als negativ empfinden und sind natürlich sehr ärgerlich. Ich kann dir empfehlen vor dem Kauf, zusätzlich zu einer Recherche im Internet, mehrere Gerätschaften ausgiebig in einem Fachgeschäft zu testen. So kannst du dir sicher sein, dass das Produkt deinen Erwartungen entspricht.
      Viele Grüße und ein schönes Wochenende
      Stefan

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