Digital Audio Player FiiO M7

FiiO M7

Testsiegel FiiO M7Mit dem FiiO M7 will FiiO einen preisgünstigen Einstieg in die Digital Audio Player-Welt bieten. Dafür hat der chinesische Hersteller auf Feature-Protzerei verzichtet und sich auf das Wesentliche konzentriert.

Der Hersteller hat sich laut eigener Aussage beim FiiO M7 von aktuellen Smartphones inspirieren lassen, sowohl in Hinblick auf das Design, als auch auf die verbaute Technik. Als Einsteigermodell mit einem UVP von 199 Euro liegt er nah an kleinen Playern wie dem Shanling M0 und bietet statt einem Feature-Feuerwerk eine reduzierte Ausstattung. Anstelle von WiFi und DLNA-Anbindung, riesigem Speicher und endlosen Digitalfilter-Optionen bringt der FiiO M7 eine überdurchschnittlich gute Bluetoothausstattung und einen Akku mit besonders langer Laufzeit mit. Damit ist er vor allem für den Gebrauch unterwegs ausgestattet und verzichtet auf die vielen Features für die Heimanwendung, die größere Player wie der iBasso DX200 oder der Calyx M mitbringen.

Aufbau

Der FiiO M7 ist mit einem Gewicht von 116 Gramm ein echtes Fliegengewicht auf dem DAP-Markt – im Gegensatz zu den meisten anderen Playern seiner Preisklasse wiegt er tatsächlich weniger als etwa ein Huawei P10 Smartphone. Das Gehäuse des FiiO M7, erhältlich in den Farbvariationen Schwarz, Silber, Blau und Rot, ist etwa halb so groß wie ein durchschnittliches Smartphone, allerdings aufgrund der verbauten Technik etwas tiefer. So passt er gut in jede Hosen- oder Jackentasche. Nachdem wir an das Design des FiiO X7 gewöhnt sind, hielten wir den Player zunächst falsch herum – beim FiiO M7 sitzt der Kopfhöreranschluss im 3.5 mm Klinkenausführung auf der Oberseite des Players. Auf der Unterseite findet sich eine USB-C-Buchse, über die einerseits der Speicher befüllt und andrerseits ein externer USB-DAC angeschlossen werden kann. Der FiiO M7 selbst kann nicht als USB-DAC genutzt werden. Zudem wird über die USB-Buchse der 1.880 mAh Lithium-Polymer-Akku aufgeladen. Dieser hält bei Nutzung des Kopfhörerausganges etwa 20 Stunden, im Bluetoothbetrieb soll der FiiO M7 sogar 30 Stunden durchhalten – diese Dauer konnten wir im Test zugegebenermaßen nicht überprüfen. In etwa 2,5 Stunden ist der Akku wieder aufgeladen.

FiiO M7
Die Bedienelemente des FiiO X7 – Drei Transporttasten, ein Powertaster sowie das Lautstärkerad

Der FiiO M7 besitzt die üblichen drei Transporttasten auf der linken Playerseite sowie eine Power/Entsperrtaste auf der Oberseite. Oberhalb der Transporttasten sitzt das Lautstärkerad. Dieses ist mit dem Daumen der linken Hand sehr gut zu bedienen, hält man den FiiO M7 in der rechten Hand, wird die Bedienung mit dem Zeigefinger etwas fummeliger.
Der Touchscreen ist mit einem Durchmesser von etwa acht Zentimetern verhältnismäßig klein. Das ist der Akkulaufzeit zuträglich, macht aber die Bedienung etwas weniger komfortabel als die der ausgewachsenen Digital Audio Player wie dem Pioneer XDP-300R.

Innere Werte

Das Wichtigste zuerst: Als Wandlerchip kommt im FiiO M7 ein ESS Sabre 9018Q2D zum Einsatz. Der Player spielt DSD bis DSD64 (.dsf, .dff), sowie PCM (FLAC, ALAC, AIFF, WAV, WMA Lossless, APE, WMA, MP3, AAC, OGG Vorbis) bis 24 Bit/192 kHz nativ.
Als CPU des FiiO M7 wird ein Samsung Exynos 7270 SoC verwendet. Dieser nimmt wenig Platz weg und erlaubt so ein gutes Kühlsystem und die Verwendung eines großen Akkus. Der interne Speicher ist mit 2GB recht klein bemessen, kann aber mithilfe einer Mikro-SD-Karte aufgestockt werden.

Konnektivität

FiiO M7
Der FiiO M7 ist mit einer USB-C Buchse und einem Micro-SD-Kartenslot ausgestattet

Über Wifi verfügt der FiiO M7 nicht, entsprechend können auch keine Streaming Apps genutzt werden. Auch eine Einbindung in das DLNA-Netzwerk ist damit nicht möglich.
Dafür ist der FiiO M7 in Hinblick auf die Bluetooth-Funktionalität hervorragend ausgestattet: Er verfügt über Bluetooth 4.2 und ist aptX- und aptX HD-kompatibel. Auch den LDAC-Codec von Sony kann er verarbeiten. In den Einstellungen lässt sich der gewünschte Codec auswählen. Das Pairing geht völlig unkompliziert vonstatten, die Verbindung war bei allen verwendeten Kopfhörern, unter anderem dem Optoma NuForce BE Free5, stabil.
Zudem ist er, eine echte Seltenheit bei Digital Audio Playern, mit einem UKW-Radio ausgestattet. Ein „Si4705 FM“-Chip nutzt dabei den angeschlossenen Kopfhörer als Antenne.

Handling

Im FiiO M7 kommt ein stark angepasstes Android 7.0 Betriebssystem zum Einsatz. Das GUI ist intuitiv aufgebaut und bietet nicht allzu viele Einstellmöglichkeiten. Der Startbildschirm des FiiO M7 ist übersichtlich aufgeteilt, hier finden sich die FiiO Music Player App, das UKW-Radio, ein Einstellungsmenü, Dateimanagement, Galerie und Technischer Support. Dort können etwa Firmwareupdates durchgeführt werden, wenn die Dateien zuvor auf der Herstellerseite heruntergeladen und als .zip-Ordner auf die SD-Karte geschoben wurden.
Innerhalb der Playerapp des FiiO M7 findet sich die Musikbibliothek. Dort ist die Musik in Titel, Künstler, Album Playlist, Genre und Ordner aufgeteilt, außerdem werden die kürzlich gespielten, am meisten gespielten und kürzlich hinzugefügten Titel automatisch zusammengestellt. Eine Suchfunktion hilft zudem, den gesuchten Titel im Speicher des FiiO M7 schnell zu finden. Die Bildschirmtastatur ist ob der Bildschirmdimensionen etwas klein bemessen, lässt sich aber verhältnismäßig leicht bedienen. Praktisch: Wie schon der Shanling M0 verfügt auch der FiiO M7 über eine anpassbare Merkfunktion beim Herunterfahrend es Players. So kann eingestellt werden, ob nichts, der zuletzt gespielte Titel oder die genaue Stelle im zuletzt gespielten Titel gespeichert werden soll – besonders für Hörbuchfreunde eine sehr sinnvolle Option.

An Audioanpassungsoptionen bringt der FiiO M7 nur die Basics mit – Ein anpassbarer 10-Band-Equalizer sowie einige Presets stehen zur Wahl, außerdem kann der Audio-Ausgang als Line-Out mit feststehender Maximallautstärke genutzt werden, und DoP lässt sich an- oder ausschalten. In der Praxis zeigte sich die Playerapp des FiiO M7 als sehr intuitiv. Skippen innerhalb eines Stückes geht zwar mit leichter Verzögerung, aber ohne Hintergrundgeräusche von sich. Ein Klick auf Bildschirm zeigt Informationen zur abgespielten Datei. Auch Playlisten lassen sich kinderleicht erstellen und benennen. Es bedarf einer kurzen Umgewöhnungszeit, wenn man an Android-Player gewohnt ist, denn einige Wischgesten haben im FiiO M7 keinen Effekt und auch das klassische Dropdownmenü existiert nicht. Auch einen Homebutton gibt es nicht, stattdessen gibt es einen „Zurück“-Pfeil auf der linken Seite des Bildschirms, der stets einen Schritt zurück im Menü geht.

Klang

FiiO M7
Der FiiO M7 ist kompakt gebaut und leicht.

Im Hörtest hörten wir verschiedene hochauflösende Musikstücke über den FiiO M7. Dabei kamen unterschiedliche Kopfhörer zum Einsatz, unter anderem der Optoma NuForce BE Free5, der Audeze iSine 20 sowie der MrSpeakers Aeon Flow Open.
Zudem hörten zur besseren Einordnung den iBasso DX200 und der Shanling M0 parallel.
Den FiiO M7 zeichnet ein musikalisch-warmer Klang aus, der sehr gefällig ist. Die Bässe sind leicht angehoben, dabei aber sehr sauber. Im Intro zu Peter Gabriels „Mercy Street“ etwa kommen die tiefen Basstöne deutlich heftiger als über den iBasso DX200. Die Höhen wirken ein wenig weicher als sowohl beim iBasso als auch beim Shanling M0. Audiophilen könnte hier die Finesse fehlen, dafür wird der FiiO M7 aber nie scharf. Die Mitten sind fein aufgelöst und liegen sehr schön frei im Raum, sind dabei aber etwas unterrepräsentiert. Schnelle Impulse bringen den FiiO M7 nicht aus der Ruhe, wobei ihm natürlich bei dynamisch anspruchsvollen und hochauflösenden Klassikstücken die Finesse eines High End Players wie dem iBasso DX200 fehlt. Dafür ist er aber auch nicht ausgelegt – wer den FiiO M7 unterstützen will, kann schließlich auch seinen Lieblings-USB-DAC anschließen.
Der Fiio M7 passt gut zur Klangästhetik moderner Consumer-Kopfhörer wie etwa dem Teufel Real Blue NC. (zum Test / direkt zum Teufel-Shop) Wer einen sehr neutralen DAP sucht, sollte hingegen zu einem anderen Modell greifen – hier wäre etwa der Cayin N5 mk2 empfehlenswert.

Fazit

Als mobiler Digital Audio Player ist der FiiO M7 eine gute Wahl, denn er verzichtet auf alle Features, die vor allem im Heimgebrauch nötig sind und wartet dafür mit guten Komponenten bei einem fantastischen Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Hier wurde am richtigen Ende gespart, um einen Player zu schaffen, der nicht Universalgenie, sondern Experte auf seinem Gebiet sein will.

STECKBRIEF FiiO M7

Weitere Informationen

Abmessungen HxBxT 109 x 52 x 13 mm
Gewicht 116 g
Preis 199 Euro

AUSSTATTUNG
Gehäuse Aluminium
Speicher 2GB interner Speicher, 1x Micro-SD-Kartenslot (bis 512 GB)
Anschlüsse Kopfhörer 3,5 mm unsymmetrisch, USB-C (Laden und Digital Output)
Display 480 x 800 Pixel TFT-Farbdisplay
Akkulaufzeit bis 20 Stunden (KAbel), 30 Stunden (Bluetooth)
Akkuladezeit etwa 2, Stunden
Kopfhörerverstärker 70 mW (16 Ω/1 kHz), 40 mW (32 Ω/1 kHz)
WiFi nein
Bluetooth 4.2 (u.a. aptX HD und LDAC)
DLNA-Streaming nein

TECHNISCHE DATEN
Betriebssystem angepasstes Android 7.0
CPU Samsung Exynos 7270
RAM kA
DAC ESS Sabre 9018Q2C
Auflösung 24 Bit/192 kHz PCM , DSD64 nativ
Unterstützte Dateiformate DSD64 (.dsf, .dff), FLAC, ALAC, AIFF, WAV, WMA Losless, APE, WMA, MP3, AAC, OGG Vorbis

AUDIOEINSTELLUNGEN
EQ 10-Band Equalizer
Weitere Einstellungen Maximale Lautstärke,Wiedergabe nach Neustart, Kanalbalance,  Line-Out Modus, Kabelfernbedienungsunterstützung, DoP on/off,

WEITERE FUNKTIONEN
Sleeptimer, UKW-Radio

ZUBEHÖR
USB-C Kabel, Displayschutzfolie, Case

BEWERTUNG FiiO M7

TESTERGEBNIS Punkte
Klang (40%) 74
Verarbeitung (15%) 80
Bedienung Hardware (15%) 78
Bedienung Software (15%) 76
Ausstattung (15%) 81
Testurteil 76,9
Preis-Leistung sehr gut – überragend
So testet und bewertet mobilefidelity magazin.

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