Bluetooth-Lautsprecher Marshall Kilburn II

Marshall Kilburn II_Aufmacher

Der Bluetooth-Lautsprecher Marshall Kilburn II ist nicht nur für hartgesottene Rocker eine optimale Lösung für den Musikgenuss ‚on the road‘.

Bereits seit einigen Jahren sieht man nicht nur Gitarrenverstärker, sondern auch Kopfhörer und eben auch Bluetooth-Boxen mit dem charakteristischen „Marshall“-Schriftzug. In diesem Jahr wurden die Modelle aufgefrischt, so dass wir es in diesem Test bereits mit dem „Kilburn II“ zu tun haben, der für knapp 300 Euro zu bekommen ist. Als große Pluspunkte dieses tragbaren Lautsprechers verspricht der Hersteller eine lange Akkulaufzeit von bis zu 20 Stunden.

Der vergleichsweise hohe Preis relativiert sich sogleich, wenn man das Gerät aus dem Karton nimmt: Sowohl das Gewicht wie auch die Optik verheißen eine qualitativ hochwertige und langlebige Verarbeitung. Aber: War das Bedienpanel beim Vorgänger Kilburn noch komplett aus goldenem Metall und damit den berühmten britischen Röhrenverstärkern nachempfunden, ist es beim Marshall Kilburn II schwarzem Plastik gewichen. Auch der Kippschalter der ersten Gerätegeneration ist verschwunden, nun schaltet man den Lautsprecher mit dem Lautstärkeregler an und aus. Am insgesamt soliden Eindruck ändert das aber nichts.

Ein Vorteil des Marshall Kilburn II gegenüber seines Vorgängers besteht in der Anzeige des Batteriestatus: Diese ist in einer zehnstufigen Anzeige am rechten Rand des Panels zu finden, damit ist immer gut vorauszuahnen, wann der Marshall Kilburn II das nächste Mal an die Steckdose muss. Wobei wir bei der Akkulaufzeit wären: Hierzu ist zu sagen, dass der Hersteller mit zwanzig Stunden Laufzeit nicht zu viel versprochen hat. Nach etwa zweieinhalb Stunden am Stromnetz ist der Marshall Kilburn II wieder vollständig geladen.

Aufgrund der für einen portablen Lautsprecher hohen Ausgangsleistung von 36 Watt ist diese lange Laufzeit wirklich erstaunlich, denn immerhin wirken in dem als Stereo-Lautsprecher konzipierten Marshall Kilburn II insgesamt drei Class D-Endstufen, nämlich ein 20 Watt starker Tief- und zwei acht Watt starke Hochtöner.

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Lautstärke, Bass- und Höhenanteil sind getrennt einzustellen. Ganz rechts auf dem Panel die Anzeige des Ladezustandes.

Intuitives Bedienkonzept

Die Bedienung ist absolut unkompliziert: Mit dem Volumerad ganz links schaltet man den Marschall Kilburn ein, nach einem Druck auf die Bluetooth-Taste sucht der Lautsprecher nach kompatiblen Geräten in der Umgebung. Unterstützt wird der neue Bluetooth 5.0 aptX Standard. In unserem Test war die Verbindung mit Smartphones und DAPs überaus stabil. Die Musik brach auch dann nicht ab, wenn der Kilburn II das Wohnzimmer beschallte und das Handy zum Aufladen in der Küche lag. Alternativ zur drahtlosen Verbindung gibt es einem 3,5 mm Klinkenanschluss auf der Rückseite.

Was den Marshall Kilburn II positiv von vielen Mitbewerbern unterscheidet, ist die getrennte Bass- und Höhenregelung. Hiermit kann man das Klangbild hervorragend an die eigenen Vorlieben und die räumlichen Gegebenheiten anpassen.

Klang

Klanglich spielt der Marshall Kilburn II groß auf.  Wegen seiner Konstruktion als Bassreflexbox wirkt sich die Aufstellung nicht unerheblich auf den Klang aus. Eine Position nahe an der Wand oder in Ecken sollte aber unbedingt vermieden werden, weil es sonst zu unschönem Wummern des Bassbereiches kommt. Lässt man dem Marshall Kilburn II jedoch genügend Spielraum, entzückt er den Hörer mit einem gleichmäßig kraftvollen und linearen Klangbild und das bis in hohe Lautstärken hinein. Es mag der soliden Gehäusekonstruktion geschuldet sein, dass selbst bei maximaler Lautstärke nichts scheppert oder plärrt.

Mit den Bass- und Höhenreglern kann man außerdem immer prima nachjustieren. Der Marshall Kilburn II wusste in allen Genres zu gefallen: So wurde die lässige und zugleich treibende Basslinie aus „Charlotte’s Thong“ von Connan Mockasin prägnant und swingend in den Raum geworfen, ohne die Melodie zu übertünchen. Auch die Neuaufnahme der sechs Cello-Suiten Johann Sebastian Bachs von Yo-Yo Ma gefiel durch Detailreichtum und vollmundigen, griffigen Klang.

Der Anschluss fürs Netzkabel ist praktischerweise von einem Gummiverschluss geschützt. Auch der Aux-Eingang ist auf der Rückseite.

Die insgesamt 36 Watt, die die drei Class D-Endstufen an Leistung bringen, machen den Marshall Kilburn II auch im Proberaum zu einem dankbaren Utensil: So kann man eine der vielen Drumloop-Apps nutzen, um dazu Gitarren- oder Keyboardriffs zu üben, ohne die Lautstärke des Instrumentes drosseln zu müssen.

Fazit

Der Marshall Kilburn II ist eine sinnvolle Investition für all diejenigen, die auf der Suche nach einer klangstarken und robusten Bluetoothbox sind, die außerdem auch noch toll aussieht. Angesichts des stimmigen Gesamtkonzeptes inklusive der langen Laufzeit ist der relativ hohe Preis gerechtfertigt.

STECKBRIEF MARSHALL KILBURN II

Weitere Informationen

Preis 299 Euro
Gewicht 2,5 kg
Abmessungen (B x H x T): 243 x 162 x 140 mm

Lautsprecher 1x Tiefmitteltöner, 2x Mitteltöner, 2x Hochtöner
Bassreflexbauweise ja
Frequenzgang 52 Hz – 20 kHz
Anschlüsse AUX-Eingang mit 3,5 mm Klinkenanschluss, Netzkabel
Bedienelemente Drehregler Lautstärke/Power, Bässe, Höhen, Drucktaster für Bluetooth-Pairing, Batterie-Ladestandsanzeige
Bluetooth 5.0 (aptX)
Reichweite ~20 Meter
Laufzeit >20h Stunden
Ladedauer ~2 Stunden
Gerätepaarung gleichzeitig k. A.
Gerätespeicher k. A.
Zusatzfeatures Blumlein-Stereosound, Multi-Host-Funktion, wasserabweisend nach IPX2-Standard
Zubehör Bedienungsanleitung, Netzkabel

BEWERTUNG MARSHALL KILBURN II

TESTERGEBNIS Punkte
Klang (40%) 90
Verarbeitung (15%) 89
Ausstattung (15%) 80
Bedienung (10%) 85
Laufzeit (20%) 86
Testurteil 87,1
Preis-Leistung sehr gut
So testet und bewertet mobilefidelity magazin.

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